"Schöner Tag, geh' raus spielen" Berlusconi verärgert Argentinien
19.02.2009, 08:28 UhrDer italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi hat mit einer seiner unbedachten Äußerungen für eine Verstimmung in den Beziehungen zu Argentinien gesorgt. Die argentinische Regierung war über eine Bemerkung Berlusconis zu den Todesflügen der Junta während der Zeit der Diktatur derart verärgert, dass sie den italienischen Botschafter ins Außenministerium einbestellte.
Einem auf YouTube veröffentlichtem Video zufolge hatte Berlusconi bei einer Veranstaltung auf Sardinien gesagt: "Der argentinische Diktator ist seine Gegner losgeworden, indem er sie in einem Flugzeug mit einem Fußball in die Luft brachte und dann die Tür öffnete und sagte: 'Es ist ein schöner Tag, geh' raus spielen'." Dies sei "lustig, aber dramatisch", fügte Berlusconi demnach hinzu.
Die Angelegenheit eskalierte, als Rom die Reaktion aus Buenos Aires als "verleumderischen Angriff" auf Berlusconi verurteilte, der "völlig ungerechtfertigt" sei. In einer Erklärung hieß es, Berlusconis Worte seien verdreht worden, tatsächlich sei deutlich, dass er die Brutalität der Todesflüge habe betonen wollen. Unter der argentinischen Diktatur in den Jahren 1976 bis 1983 verschwanden etwa 30.000 Menschen. Politische Gefangene wurden unter Drogen gesetzt und dann von Flugzeugen aus ins Meer gestoßen.
Quelle: ntv.de