Politik

"Stattlich und sonnengebräunt" Berlusconis eigenes Obama-Lob

Der italienische Regierungschef Silvio Berlusconi hat die Wahl Barack Obamas zum ersten schwarzen Präsidenten der USA auf seine ganz eigene Art begrüßt. Neben anderen Attributen bescheinigte Berlusconi dem Demokraten auch, "sonnengebräunt" zu sein. Überdies sei die Wahl Obamas "von der Weltöffentlichkeit wie die Ankunft eines Messias bejubelt worden", sagte der 72-Jährige bei einem Besuch in Moskau.

Berlusconi kündigte an, Italien werde seine Dienste zur Verbesserung des russisch-amerikanischen Verhältnisses anbieten. In beiden Ländern sei eine junge Generation am Ruder, und der russische Präsident Dmitri Medwedew könne ein gutes Verhältnis zu Obama entwickeln, "der ebenfalls stattlich, gut aussehend und sonnengebräunt ist".

Der stets sonnengebräunte italienische Regierungschef ist auf dem diplomatischen Parkett schon mehrmals durch unkonventionelle Äußerungen aufgefallen. So deutete er 2005 an, der finnischen Präsidentin Tarja Halonen den Hof gemacht zu haben, damit sie Italien in der EU in einer bestimmten Frage unterstütze. "Ich musste all meine Playboytricks nutzen, obwohl ich sie eine Zeit lang nicht mehr angewendet habe." Die finnische Regierung bestellte daraufhin den italienischen Botschafter ein und forderte eine Klarstellung.

Bei den Oppositionsparteien in Italien stieß Berlusconis Äußerung auf große Kritik. Der Regierungschef müsse sich "sofort" entschuldigen, sagte die Nummer zwei der linksbürgerlichen Demokratischen Partei, Dario Franceschini. "Er vergisst, dass seine Aussagen das Image unseres Landes in der Welt in Frage stellen." Berlusconis Aussage könne auch als Beleidigung verstanden werden. Niemals sei ein italienischer Regierungschef so tief gefallen, sagte Massimo Donadi von der Wertepartei.

Quelle: ntv.de

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