Neue Panne beim Secret Service Bewaffneter fährt mit Obama Fahrstuhl
01.10.2014, 09:20 Uhr
Er dürfte einer der bestbewachten Menschen der Welt sein: US-Präsident Obama. Doch nun mehren sich Berichte über Sicherheitslücken. Ein neuer Fall wird aber nur durch Zufall aufgedeckt.
Die Serie von Pannen bei der Bewachung von US-Präsident Barack Obama reißt nicht ab. Nach einem Bericht der "Washington Post" hielt sich während Obamas Besuch bei der Seuchenbehörde CDC in Atlanta ein Mann mit einer Waffe gemeinsam mit dem Präsidenten in einen Aufzug auf. Der Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma fiel erst auf, als er zahlreiche Fotos von Obama "ziemlich unprofessionell" mit seinem Smartphone schoss und sich der Aufforderung widersetzte, dies zu unterlassen.
Als sich der Secret Service umgehend beim direkten Vorgesetzten des Mannes beschwerte, erlebten die Agenten die nächste böse Überraschung. Zwar wurde der Mann von seinem Chef "auf der Stelle gefeuert", wie das Blatt berichtete. Als er aber seinem Vorgesetzten die Dienstwaffe ausgehändigt habe, seien die Leibwächter Obamas "überrascht" gewesen, da sie diese überhaupt nicht bemerkt hätten.
Laut "Washington Post" ist der Mann dreifach wegen Körperverletzung vorbestraft. Nach den Sicherheitsprotokollen des Secret Service dürfen sich keine Bewaffneten außer den Leibwächtern in unmittelbarer Nähe des US-Präsidenten aufhalten.
Munition, zwei Beile, eine Machete
Erst vor kurzem war ein Irak-Veteran über den Zaun des Weißen Hauses geklettert und in das vermeintlich sicherste Gebäude der Welt eingedrungen. Er war mit einem Klappmesser bewaffnet. Inzwischen wurde der 42-Jährige vor einem Gericht in der US-Hauptstadt Washington angeklagt. Eine sogenannte Grand Jury aus Laienrichtern hielt drei Anklagepunkte gegen den Mann fest, wie das US-Justizministerium mitteilte. Dem Mann werde das unerlaubte Betreten von Sperrgebiet, das Mitführen einer gefährlichen Waffe sowie illegaler Besitz von Munition vorgeworfen. Damit droht Gonzalez den Angaben zufolge eine Höchststrafe von 16 Jahren Gefängnis.
Der wohnsitzlose Irakkriegsveteran war am 19. September über den Sicherheitszaun des Weißen Hauses geklettert und in das Gebäude gestürmt. Laut "Washington Post" wurde der Mann dabei nicht wie zunächst gedacht direkt am Eingang des Präsidentensitzes gestoppt, sondern konnte bis in die für offizielle Veranstaltungen genutzten Räume vordringen. Im unweit des Weißen Hauses geparkten Auto von Gonzalez lagerten nach Angaben der Staatsanwaltschaft 800 Schuss Munition sowie zwei Beile und eine Machete.
Die Chefin des für den Schutz des US-Präsidenten zuständigen Secret Service, Julia Pierson, nannte den Vorfall am Dienstag "inakzeptabel" und übernahm die volle Verantwortung. In den kommenden Monaten wolle sie ihre Bemühungen verstärken, um den Dienst "auf ein Leistungsniveau zu bringen, das der entscheidenden Mission gerecht wird, die wir ausfüllen".
Zudem wurde am Wochenende ein Vorfall aus dem Jahr 2011 bekannt, als ein Mann mehrere Schüsse auf das Weiße Haus abgab. Er wurde erst später durch Zufall gefasst.
Quelle: ntv.de, mli/dpa/AFP