Politik

Musharraf-Nachfolge Bhutto-Witwer gewählt

Der amtierende Vorsitzende der regierenden Pakistanischen Volkspartei (PPP), Asif Ali Zardari, hat die Präsidentschaftswahl in Pakistan gewonnen. Bei der Abstimmung der Abgeordneten der beiden Parlamentskammern und der vier Provinzversammlungen in Islamabad errang Zardari 281 der 426 abgegebenen gültigen Stimmen, wie die Wahlkommission mitteilte.

Zardari ist der Witwer der ermordeten Oppositionspolitikerin Benazir Bhutto. Er galt als Favorit für die Nachfolge von Pervez Musharraf, der vor knapp drei Wochen als Staatsoberhaupt zurückgetreten war. Neben Zardari hatten sich noch zwei Kandidaten der Opposition um das Amt des Staatsoberhauptes beworben.

An der Frage der Musharraf-Nachfolge war die Regierungskoalition der PPP mit der Muslimliga PML-N zerbrochen. Die pakistanische Bevölkerung steht Zardari wegen seiner Korruptionsaffären in der Vergangenheit skeptisch gegenüber.

Mindestens 30 Tote bei Anschlag

Bei einem Selbstmordanschlag starben unterdessen nach Polizeiangaben mindestens 30 Menschen, als ein Attentäter sein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug an einem Kontrollpunkt außerhalb der Stadt Peshawar in die Luft sprengte. Mehr als 70 weitere Menschen seien mit Verletzungen in Krankenhäuser gebracht, mehrere Fahrzeuge und zwei Häuser zerstört worden. In die Straße sei ein riesiger Krater gerissen worden.

Bislang bekannte sich niemand zu der Tat. Die Region an der Grenze zu Afghanistan gilt als Hochburg radikal-islamischer Extremisten, die sich in den vergangenen Wochen zu mehreren blutigen Anschlägen in pakistanischen Städten bekannt haben.

Pakistan sperrt Straße für NATO-Truppen

Aus Protest gegen einen US-Bodenangriff auf seinem Gebiet hat Pakistan eine der Hauptversorgungsrouten für die NATO-Truppen in Afghanistan geschlossen. Verteidigungsminister Chaudhry Ahmed Mukhtar sagte im pakistanischen Fernsehen, die Regierung mache damit deutlich, wie ernst sie den Vorfall nehme. Die Grenztruppen seien angewiesen worden, die Öllieferungen an die NATO-Truppen am Grenzübergang Torkham nahe Peschawars aufzuhalten, sagte ein hochrangiger Behördenvertreter vor Ort. An dem zweiten wichtigen Grenzübergang für die Truppenversorgung, Chaman, konnten die Lieferungen dagegen ungehindert passieren. Von dort werden vor allem die internationalen Truppen im umkämpften Süden Afghanistans versorgt.

Quelle: ntv.de

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