Politik

Terror geht weiter Bhutto kalkuliert Attentate ein

Die frühere pakistanische Premierministerin Benazir Bhutto hat bekräftigt, ungeachtet des Attentats auf sie bei der Parlamentswahl im Januar anzutreten. In einem Interview mit dem britischen Sender BBC sagte Bhutto, sie rechne damit, dass noch weitere Anschläge auf sie verübt würden. Bei dem Selbstmordanschlag nur wenige Stunden nach ihrer Rückkehr nach achtjährigen Exil waren in Karachi etwa 139 Menschen getötet worden. Bhutto selbst blieb unverletzt. Bisher liege keine Bekennerschreiben vor.

Unterdessen setzten im Süden der Millionenstadt Karachi mehrere hundert aufgebrachte Demonstranten Autoreifen in Brand. Fünf Menschen wurden verletzt, als eine wütende Menge einen Wagen anzündete. In einem Ort 130 Kilometer nördlich der Metropole zogen nach dem Begräbnis von vier der Anschlagsopfer hunderte Menschen durch die Straßen und riefen regierungsfeindliche Parolen.

Die Ex-Premierministerin und Gegenspielerin von Militärmachthaber Pervez Musharraf sagte nach Medienberichten zu den möglichen Hintermännern des Anschlag: "Ich beschuldige nicht die Regierung. Ich beschuldige Leute, bestimmte Individuen, die ihre Positionen missbrauchen, die ihre Macht missbrauchen." In einem Brief an Musharraf habe sie drei Personen genannt, die ihr nach dem Leben trachteten. Nach unbestätigten Berichten soll es sich dabei um einen Geheimagenten und zwei hochrangige Polizisten handeln.

Bei einem Bombenanschlag im Südwesten von Pakistan wurden mindestens sieben Menschen getötet. Auch ein Kind und zwei Frauen seien unter den Toten, teilte die Polizei mit. Mehr als ein Dutzend Menschen wurden bei der Explosion in der Stadt Dera Bugto in der Provinz Belutschistan verletzt. In der dünn besiedelten Provinz, die reich an Bodenschätzen ist, kämpfen Aufständische für mehr Autonomie und einen größeren Anteil an den Gewinnen aus der Öl- und Gasförderung.

Quelle: ntv.de

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