Politik

Tot oder lebendig? Bin Laden droht erneut

Der Chef des Terror-Netzwerks El Kaida, Osama bin Laden, hat nach Angaben des arabischen Fernsehsenders El Dschasira neue Anschläge gegen amerikanische Ziele angekündigt. Am Sonntagabend strahlte der Sender eine Tonband-Aufzeichnung aus, auf der bin Ladens Stimme zu hören sein soll.

In der Aufzeichnung heißt es, Washington habe die "Botschaft des 11. Septembers nicht verstanden". Die Stimme warnt, man werde die Herzen der US-Bürger mit Schrecken füllen und den Kern der US-Wirtschaft ins Visier nehmen. Jeder Angriff auf die moslemische Welt werde zweifach vergolten.

Die Stimme auf dem Tonband habe sich angehört wie die von bin Laden, begründete der Sender die Ausstrahlung. Das Band sei in einem der Büros abgegeben worden, hieß es. Wo oder von wem, wurde nicht mitgeteilt. Einen Hinweis, wann das Band aufgezeichnet wurde, gebe es nicht, so El Dschasira.

Ein Experte des Nahost-Instituts in Washington, der bei El Dschasira nach der Ausstrahlung der Tonband-Botschaft zugeschaltet wurde, sagte, auf dem Band sei zweifellos die Stimme bin Ladens zu hören. Allerdings deute nichts auf dem Band darauf hin, dass die Botschaft erst kürzlich aufgenommen worden sei. Sie könnte seiner theoretisch bereits ein Jahr alt sein.

In Washington teilte das Weiße Hause mit, die US-Regierung wisse von der Existenz des Tonbandes und kenne den Inhalt. Die Aufzeichnung werde überprüft.

Tot oder schwer verletzt

Am Sonntag hatte der afghanische Präsident Hamid Karsai in einem Interview mit dem n-tv Partnersender CNN gesagt, jeder Monat, der verstreiche, bestätige ihn in seiner Vermutung, dass der verschollene El-Kaida-Chef tot oder schwer verletzt sei.

Bin Laden sei "wahrscheinlich" tot. Er sei sich dessen aber nicht sicher, sagte Karsai. Dagegen sei der frühere Taliban-Chef Mullah Mohammed Omar noch am Leben und verstecke sich in Afghanistan.

Karsai appellierte an die USA und an die Welt, sein Land trotz der Irak-Krise nicht zu vergessen. Das afghanische Volk sei dankbar für die bisher erfahrene Hilfe. Die Gefahren durch Terrorismus und Radikalismus seien aber noch nicht vorbei. Afghanistan benötige noch eine Menge weiterer Hilfe, um auf eigenen Füßen zu stehen.

Quelle: ntv.de

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