Osterpredigten Bischöfe für Engagement
23.03.2008, 11:53 UhrKatholische und evangelische Bischöfe haben die Gläubigen in ihren Osterpredigten aufgefordert, sich für den Schutz des menschlichen Lebens und gesellschaftliche Belange zu engagieren. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, der Berliner Bischof Wolfgang Huber, sagte laut einer vorab verbreiteten Mitteilung, Widerstand statt Ergebung - das sei der Geist von Ostern. Er denke dabei auch an die Tibeter, "die aufbegehren, weil sie um ihre kulturelle Identität fürchten; mit brutaler Gewalt werden sie zurückgeschlagen".
Auch der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke rief zu mehr Engagement gegen die Ausbeutung und Unterdrückung von Menschen auf. Christen seien gefordert, ihre Stimme zu erheben, wenn Menschen wie derzeit in Tibet durch politische Unterdrückung ihrer Freiheit beraubt würden, sagte Hanke im Eichstätter Dom.
Der Fuldaer Bischof Heinz Josef Algermissen verlangte in seiner Osterpredigt, "den Kampf gegen jedwede Todesproduktion aufzunehmen". Der Bischof kritisierte in seiner Predigt am Sonntag im Fuldaer Dom laut Redemanuskript die "milliardenschwere Rüstung" sowie "die Todesstrategie des Aushungerns der Armen" und appellierte, den Kampf gegen die Tötung des ungeborenen menschlichen Lebens und die aktive Sterbehilfe anzunehmen.
Auch der neue Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann forderte den Schutz der menschlichen Identität. "Ihr zerstört das, was unser Leben menschenwürdig, lebens- und liebenswürdig macht, wenn ihr die Identität des Menschen nicht umfassend schützt", sagte Wiesemann am Ostersonntag im Speyerer Dom laut Mitteilung des Bistums. Mit Sorge sehe er den gesellschaftlichen Wandel, "nicht nur in Bezug auf den Umgang mit dem ungeborenen Leben, sondern auch auf den Wandel in der Bestattungskultur, auf die schleichende Anonymisierung des Todes".
Der katholische Bischof des Bistums Osnabrück, Franz-Josef Bode, erklärte, Christen sollten sich durch die Osterbotschaft befreien lassen zu konkretem Einsatz für das Leben - besonders dort, wo es gefährdet und bedroht sei. Dies gelte von der Empfängnis im Mutterleib bis zum Sterbebett.
Quelle: ntv.de