Politik

Kindesmissbrauch künftig verhindern Bischöfe stellen Konzept vor

Die katholische Kirche will neue Maßstäbe für eine systematische Präventionsarbeit setzen. Dazu erlässt die Bischofskonferenz Maßregeln für ihre Schulen, Internate und Kindertageseinrichtungen. Sie arbeitet eng mit dem von der Bundesregierung eingesetzten Runden Tisch zur Aufarbeitung jener Fälle zusammen.

Enthüllungen über sexuelle Gewalt gegen ehemalige Schüler des Berliner Canisius-Kollegs brachten den Stein ins Rollen.

Enthüllungen über sexuelle Gewalt gegen ehemalige Schüler des Berliner Canisius-Kollegs brachten den Stein ins Rollen.

(Foto: dapd)

Katholische Schulen, Internate und Kindertagesstätten sollen künftig systematisch sexueller Gewalt gegen Kinder vorbeugen. Als Konsequenz aus dem Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche veröffentlichte die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) eine entsprechende Anleitung. Die 35 Seiten starke Broschüre soll den Bildungseinrichtungen als Grundlage für die Entwicklung passgenauer Konzepte dienen.

Gefordert werden "transparente Strukturen und eindeutige Zuständigkeiten", "konkrete Regeln und Intervention bei Regelverstößen", eine "sexualpädagogische Begleitung" sowie die "Auswahl, Fortbildung und begleitende Unterstützung von Mitarbeitern". Die katholische Kirche setze damit neue Maßstäbe für eine systematische Präventionsarbeit, erklärte die Bischofskonferenz.

Katholische Bildungseinrichtungen müssten sich durch eine Kultur der gegenseitigen Achtung, des Respekts und der Wertschätzung auszeichnen, schreibt der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker, Vorsitzender der Kommission für Erziehung und Schule der DBK, im Vorwort der Broschüre. "In besonders scharfem Gegensatz zu diesem Anliegen steht es, wenn Mädchen, Jungen oder junge Erwachsene sexualisierte Gewalt erfahren." Systematische Prävention müsse fester Bestandteil des Profils und der Qualitätsmerkmale katholischen Schulen, Internate und Kindertageseinrichtungen sein.

Sobald der von der Bundesregierung eingesetzte Runde Tisch zur Aufarbeitung von Fällen sexuellen Missbrauchs seine Handlungsempfehlungen fertiggestellt hat, soll die Handreichung der Bischofskonferenz noch einmal überprüft und gegebenenfalls angepasst werden.

Quelle: ntv.de, dpa

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