Mordfall Buback Bisher kein DNA-Beweis
07.06.2008, 12:47 UhrBei den Ermittlungen gegen den früheren RAF-Terroristen Stefan Wisniewski wegen des Mordes an Generalbundesanwalt Siegfried Buback haben DNA-Analysen nach "Spiegel"-Informationen keine neuen Erkenntnisse gebracht. Wie das Nachrichtenmagazin berichtete, sollen Experten des Bundeskriminalamts nach Auskunft von Wisniewskis Anwältin DNA-Proben des Ex-RAF-Mitglieds mit Spuren verglichen haben, die an einem von den mutmaßlichen Buback-Attentätern zurückgelassenen Helm, an Handschuhen und einer Jacke gefunden wurden. Die Analysen hätten keinerlei Beweise dafür erbracht, dass Wisniewski an dem Attentat beteiligt oder der Todesschütze gewesen sei, berichtete der "Spiegel" unter Berufung auf die Anwältin.
Wegen des Buback-Attentats vom April 1977 ermittelt die Bundesanwaltschaft auch wieder gegen das frühere RAF-Mitglied Verena Becker, wie am Freitag bekannt geworden war. Die Ergebnisse einer DNA-Analyse Beckers im Zusammenhang mit den Funden vom Tatort stehen noch aus. Rund 31 Jahre nach den tödlichen Schüssen von Karlsruhe wurde gegen Becker ein Ermittlungsverfahren wieder eingeleitet, das 1980 eingestellt worden war.
Im Dezember hatten die Bundesanwälte bekanntgegeben, dass bei den drei Spuren eine Frau als Miturheberin nicht auszuschließen sei. Ein sicherer Hinweis auf Becker ist nach früheren Angaben der Bundesanwaltschaft aber auch nach der neuerlichen Analyse nicht zu erwarten - allenfalls eine gewisse Wahrscheinlichkeit. Denkbar sei aber auch, dass sie am Ende mit hundertprozentiger Sicherheit ausgeschlossen werden könne.
Wisniewski soll 1981 von Becker als Todesschützen bezeichnet worden sein. Als unmittelbare Mittäter an dem Anschlag in Karlsruhe gelten der noch inhaftierte Christian Klar sowie Knut Folkerts und Günter Sonnenberg, als Rädelsführerin wurde Brigitte Mohnhaupt verurteilt.
Quelle: ntv.de