Illegale Waffenexporte nach Afghanistan "Blackwater" muss Strafe zahlen
21.08.2010, 11:27 Uhr
Das Hauptquartier der Firma in Moyock im US-Bundesstaat North Carolina (Archivbild).
(Foto: AP)
Die Firma "Xe Services", die unter dem Namen "Blackwater" bekannt wurde, muss wegen Verletzung von Ausfuhrgesetzen eine Millionenstrafe zahlen. Das Unternehmen soll etwa illegal Waffen nach Afghanistan exportiert haben. Mit der Zahlung entgeht "Xe" einer Anklage.
Die früher unter dem Namen "Blackwater" bekannte US-Sicherheitsfirma zahlt nach einem Zeitungsbericht wegen Verletzung von Ausfuhrgesetzen 42 Millionen Dollar (33 Mio. Euro) Strafe. Unter den Hunderten von Verstößen des umstrittenen Unternehmens seien illegale Waffenexporte nach Afghanistan, Vorschläge zur Truppenausbildung im Sudan und Scharfschützentraining für taiwanesische Polizisten, berichtete die "New York Times". Die Firma, die sich jetzt "Xe Services" nennt, habe sich mit dem US-Außenministerium auf die Geldstrafe geeinigt, um strafrechtliche Ermittlungen zu vermeiden.
Nach Angaben der Zeitung berührt die Übereinkunft jedoch nicht laufende Verfahren und Ermittlungen gegen das Unternehmen, frühere Führungskräfte und anderes Personal. Zu den Vorwürfen zählen Verstöße gegen das Waffengesetz und Behinderung der Justiz. Unter anderem wird ihnen angelastet, ein Waffengeschenk an den jordanischen König Abdullah mit falschen Papieren verschleiert zu haben. Trotz der Strafe könne sich "Xe" weiterhin um Regierungsaufträge bemühen, berichtete die Zeitung.
Von der Schutztruppe zur Privatarmee
"Blackwater" war von der US-Regierung nach den Anschlägen vom 11. September 2001 ursprünglich angeheuert worden, um US-Soldaten im Irak und in Afghanistan zu schützen. Mit der Zeit wuchs die Privatarmee mit 40.000 Mann zu einer der größten der Welt, die auch Aufträge für den US-Geheimdienst erledigte. Unter anderem sollen "Blackwater"-Söldner an Folter-Verhören in CIA-Geheimgefängnissen beteiligt gewesen sein.
In die öffentliche Schusslinie geriet die Firma besonders nach einem , das ihre Mitarbeiter im September 2007 in Bagdad angerichtet hatten. Sie erschossen dort wahllos 17 Zivilisten nach einem unbestätigten Angriff auf ihren Konvoi.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP