Politik

Katz und Maus in Frankfurt Blockupy wird vertrieben

Einzeln werden Demonstranten aus den Sitzblockaden getragen.

Einzeln werden Demonstranten aus den Sitzblockaden getragen.

(Foto: AP)

Nur am Samstag ist demonstrieren in Frankfurt am Main erlaubt. Doch die Protestler lassen sich von dem Verbot nicht abhalten und bilden immer wieder Gruppen. Bislang wurden alle von der Polizei aufgelöst.

Ungeachtet eines Verbots sind Demonstranten in Frankfurt am Main gegen die EU-Krisenpolitik und die Macht der Banken auf die Straße gegangen. Mehrere hundert Menschen nahmen bis zum Mittag an Veranstaltungen des sogenannten Blockupy-Bündnisses teil, wie eine Polizeisprecherin sagte. Mit einem Großaufgebot von insgesamt rund 5000 Beamten löste die Polizei bisher sämtliche Versammlungen in der Stadt auf. Mehr als 40 Demonstranten wurden festgenommen.

Die Polizei sperrte große Teile der Innenstadt ab.

Die Polizei sperrte große Teile der Innenstadt ab.

(Foto: REUTERS)

Das Blockupy-Bündnis, dem unter anderem das globalisierungskritische Netzwerk Attac und die hessische Linkspartei angehören, wollte ursprünglich von Mittwoch bis Samstag im Frankfurter Bankenviertel protestieren. Der Protest richtet sich vor allem gegen die Krisenpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) und die Macht der Banken. Die Stadt Frankfurt hatte die Aktionen verboten, weil sie eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung sah. Allein ein Demonstrationszug am Samstag darf stattfinden, wie Gerichte bis hoch zum Bundesverfassungsgericht zum Beginn der Woche entschieden hatten.

Trotz der Verbote versammelten sich in den Morgenstunden mehrere hundert Aktivisten bei der Frankfurter Messe. Später kamen mehrere hundert am Willy-Brandt-Platz vor der Europäischen Zentralbank (EZB) zusammen. Beide Treffen sollten von der Polizei aufgelöst werden. Zuvor hatten Beamte bereits eine Versammlung von Demonstranten auf einer Main-Brücke beendet. "Alles läuft friedlich" sagte die Polizeisprecherin.

Das öffentliche Leben kommt zu Erliegen

Ein Sprecher des Occupy-Bündnis, das Teil des Blockupy-Zusammenschlusses ist, zeigte sich mit dem bisherigen Verlauf des Protestwochenendes "durchaus zufrieden", wie er im Fernsehsender Phoenix sagte. "Wir haben den zivilen Ungehorsam gelebt", sagte er. Die Polizei sei allerdings mit einem "unverhältnismäßigen Aufgebot" in der Stadt präsent.

Das öffentliche Leben in der Frankfurter Innenstadt kam in weiten Teilen zum Erliegen. Die Straßen um die Hochhäuser von Deutscher Bank, Commerzbank und Europäischer Zentralbank (EZB) riegelte die Polizei weiträumig ab. Vereinzelt ließen Einzelhändler ihre Läden geschlossen. U-Bahn-Stationen im Bankenviertel sind bereits seit mehreren Tagen geschlossen. Feste, die für das Wochenende in der Innenstadt angesetzt waren, wurden verschoben.

Schon am Mittwochabend und am Donnerstag hatten mehrere hundert Protestler an verschiedenen Demonstrationen teilgenommen, die von der Polizei weitgehend friedlich aufgelöst worden waren. Das Occupy-Camp vor der EZB war am Mittwochmorgen wegen des bevorstehenden Protestwochenendes vorläufig geräumt worden.

Quelle: ntv.de, AFP

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