Geiseln auf den Philippinen Blutige Befreiung
08.06.2002, 14:40 UhrDie bei einem Befreiungsversuch auf den Philippinen verletzte amerikanische Geisel erwartet ihre Heimkehr in die USA. Gracia Burnham geht es nach Angaben eines befreundeten Missionars vom Samstag trotz des Todes ihres Mannes und ihrer Bein-Verletzung den Umständen entsprechend.
Bei dem Befreiungsversuch der Armee war es zu einem Gefecht mit den Abu-Sayyaf-Rebellen gekommmen. Dabei wurde nach offiziellen Angaben am Freitag neben dem amerikanischen Missionar Burnham eine philippinische Krankenschwester getötet. Präsidentin Gloria Macapagal Arroyo teilte US-Präsident George W. Bush mit, ihre Regierung werde die Rebellen jagen und zur Rechenschaft ziehen.
Die 43-jährige Gracia Burnham berichtete laut Angaben des Missionars Robert Meisel, es sei alles sehr schnell gegangen. Die Burnhams hätten nicht mit dem Befreiungsversuch gerechnet. "Es ist schwierig und traumatisch, doch sie hat ihren Frieden damit gemacht." Meisel sagte nach einem Besuch bei Gracia Burnham, sie und ihr Mann hätten während der Zeit in der Hand der Rebellen öfter darüber gesprochen, ob sie wohl lebend aus der Sache herauskämen.
Bei dem Befreiungsversuch waren zudem vier Rebellen getötet worden, während mindestens sieben philippinische Soldaten nach Angaben des US-Militärs verletzt wurden.
Die Burnhams gehörten zu drei Amerikanern, die am 27. Mai vergangenen Jahres von Abu-Sayyaf-Rebellen aus einem Feriendorf auf der Insel Palawan verschleppt worden waren. Einer von ihnen wurde im Juni von den Entführern enthauptet. Die Burnhams wurden dann in ein Lager der Abu Sayyaf auf der Insel Basilan gebracht. Die Gruppe Abu Sayyaf ("Vater des Schwerts") kämpft nach eigener Darstellung für einen Moslem-Staat auf den südlichen Philippinen. Sie wurde weltweit durch ihre spektakulären Entführungen bekannt. Vier Monate lang hielten sie vor zwei Jahren unter anderem die entführte Göttinger Familie Wallert auf der Insel Jolo fest. Auf libysche Vermittlung wurden die Wallerts im Spätsommer 2000 frei gelassen.
Quelle: ntv.de