Politik

Gequält, erschossen, geköpft Boko Haram hinterlässt Massengrab

In einem von der Terrormiliz Boko Haram befreiten Ort in Nigeria stoßen Soldaten auf Spuren eines grausigen Verbrechens: In einer offenen Grube liegen die sterblichen Überreste von 100 Menschen. Einige Opfer wurde offenbar geköpft.

 Im Nordosten Nigerias haben Soldaten aus dem Tschad ein Massengrab entdeckt. Nach der Rückeroberung der Ortschaft Damasak aus den Händen der Islamistengruppe Boko Haram seien dort etwa hundert Leichen gefunden worden, sagte ein Sprecher des tschadischen Militärs. Sie seien unter einer Brücke am Rand von Damasak abgelegt worden. Einigen Opfer seien enthauptet worden, andere Leichen wiesen demnach Schusswunden auf. Von unabhängiger Seite konnten die Angaben nicht bestätigt werden.

Soldaten aus dem Niger und dem Tschad hatten die Dschihadisten-Miliz Boko Haram am 9. März nach dreieinhalb Monaten aus Damasak vertrieben. Bei den Kämpfen seien 200 Boko-Haram-Extremisten und zehn tschadische Soldaten getötet worden. Damasak liegt nahe der Grenze zu Niger. Boko-Haram-Kämpfer hatten die Region am 24. November erobert. Die nigerianischen Soldaten flohen daraufhin mit einem Teil der Einwohner ins Nachbarland Niger.

Boko Haram binnen vier Wochen besiegt?

Die Islamistengruppe kämpft seit 2009 mit Gewalt für einen islamischen Staat im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias und tötete dabei bislang mindestens 13.000 Menschen. Zuletzt startete Boko Haram zudem mehrfach Angriffe im Südosten des Niger und in Kamerun. Die beiden Länder und der Tschad entsandten daraufhin Truppen in den Nachbarstaat, um den Vormarsch der Islamisten zu stoppen.

Nigerias Präsident Goodluck Jonathan erklärte zuletzt, er hoffe auf einen Sieg über Boko Haram innerhalb eines Monats. Der Staatschef wurde immer wieder für seine Unfähigkeit kritisiert, den Aufstand unter Kontrolle zu bekommen. Am 28. März finden in dem westafrikanischen Staat Präsidentschafts- und Parlamentswahlen statt. Jonathan hofft dabei auf ein Mandat für eine zweite Amtszeit.

Quelle: ntv.de, bdk/AFP

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