Politik

Konflikt aus Nigeria greift über Boko Haram verstärkt Angriffe in Kamerun

Nigerias Armee konnte bereits einige der gepanzerten Fahreuge der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram sicherstellen.

Nigerias Armee konnte bereits einige der gepanzerten Fahreuge der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram sicherstellen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Terror der radikalislamischen Boko Haram aus Nigeria greift immer mehr auf das Gebiet des benachbarten Kamerun über, wo sechs Orte gleichzeitig attackiert werden. Der Konflikt bedroht nun die Stabilität in gleich drei Ländern.

In Kamerun haben Kämpfer der radikalislamischen Terrorgruppe Boko Haram zeitgleich sechs Ortschaften angegriffen, wie eine Quelle aus dem Verteidigungsministerium des westafrikanischen Landes mitteilte. Bei den Angriffen auf das Dorf Fotokol nahe des Tschad-Sees seien mindestens drei Zivilisten ums Leben gekommen, berichtet die französische Zeitung "Le Monde". Die Gesamtzahl der Toten aller Angriffe sei "sicherlich hoch", besonders auf Seiten der Boko Haram, jedoch sei sie momentan "noch nicht zu ermitteln", wie die Quelle mitteilte.

Die umkämpfte Region bildet das Dreiländereck Nigeria-Kamerun-Tschad.

Die umkämpfte Region bildet das Dreiländereck Nigeria-Kamerun-Tschad.

Es habe sich dabei aller Wahrscheinlichkeit nach um koordinierte Attacken gehandelt, bei denen Boko Haram gepanzerte Fahrzeuge eingesetzt haben soll. Die Armee Kameruns hat die Angreifer angeblich mittlerweile wieder auf nigerianisches Gebiet zurückgedrängt.

"Unsere Grenzen bleiben undurchdringlich", sagte der kamerunische Regierungssprecher Issa Tchiroma Bakary. Die kamerunische Armee habe den Terroristen schon in den vergangenen Wochen "schwere Verluste" hinzugefügt. Man habe keine andere Wahl, als diesen Krieg zu gewinnen. "Und wir werden ihn gewinnen", fügte Bakary hinzu.

Kamerun verspricht "totale Auslöschung"

In den vergangenen Monaten hat die eigentlich im benachbarten Nigeria ansässige Boko Haram ihre Angriffe auf Kameruns Staatsgebiet intensiviert, insbesondere im äußersten Norden des Landes. Kameruns Regierung hat bereits über 1000 zusätzliche Soldaten in die Region verlegt. Präsident Paul Biya versprach die "totale Auslöschung", nachdem Anfang Oktober 27 kamerunische und chinesische Geiseln aus den Händen der Terrorgruppe befreit werden konnten.

Die islamistische Gruppierung Boko Haram kämpft im Norden Nigerias für die Einrichtung eines Gottesstaates, wodurch bislang schon über 10.000 Menschen getötet wurden. Wiederholt wurde der Konflikt auch ins benachbarte Kamerun getragen. Zuletzt wurden bei einem Bombenanschlag in einer Schule rund 50 Menschen getötet und an die 80 weitere verletzt, die meisten davon Kinder.

Auch der angrenzende Binnenstaat Tschad, dessen Hauptstadt N'Djamena unweit des Konfliktgebietes im nördlichen Kamerun und dem nigerianischen Bundesstaat Borno mit der Hauptstadt Maiduguri liegt, wird von den Aktivitäten der Terroristen wirtschaftlich schwer in Mitleidenschaft gezogen.

Quelle: ntv.de, bwe/AFP

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