Politik

Warnung vor mehr Anschlägen Bomben in Bangkok

Thailands vom Militär eingesetzter Ministerpräsident Surayud Chulanont verdächtigt Gegner seiner Übergangsregierung, hinter den Bombenanschlägen von Bangkok zu stecken. Vor der Presse in der thailändischen Hauptstadt sagte er am Montag, es sei eher unwahrscheinlich, dass die Täter aus Kreisen militanter Islamisten aus dem Süden des Landes kämen. Am Sonntag waren in Bangkok sieben Bomben und in der benachbarten Provinz Nonthaburi ein Sprengsatz detoniert. Dabei waren insgesamt drei Menschen getötet und 36 verletzt worden.

Unter den Verletzten sind nach Angaben der Behörden auch sechs Ausländer - zwei Briten, zwei Serben, ein Ire und ein Ungar. Als Reaktion auf die Attentate wurden mehrere öffentliche Neujahrsfeiern in Bangkok abgesagt. Zahlreiche Botschaften, darunter auch die deutsche, riefen ihre Landsleute zu erhöhter Vorsicht auf.

Die Polizei und Soldaten errichteten 6.000 Kontrollpunkte in der weitläufigen Stadt mit neun Millionen Einwohnern. Australien warnte seine Staatsbürger, es habe Berichte über weitere geplante Anschläge erhalten.

Am Silvestertag waren zwei Bomben in der Nähe des Platzes hochgegangen, an dem die größte Feier der Stadt geplant war. Die Behörden hatten die Feiern jedoch nach einer ersten Serie von Explosionen abgesagt. Auch die Partys in der bei Rucksacktouristen beliebten Khao-San-Straße wurden aufgelöst. Zu der Anschlagsserie bekannte sich zunächst niemand.

Die Detonation von mehreren Bomben innerhalb eines kurzen Zeitraums ist eine Taktik der muslimischen Separatisten. Diese haben jedoch bisher keine bekannten Anschläge außerhalb der Region im Süden Thailands verübt. Seit dem Ausbruch des Aufstandes im Januar 2004 sind mehr als 1.800 Menschen ums Leben gekommen.

Thailand befindet sich nach dem Militärputsch im vergangenen September auf dem schwierigen Weg zurück zu einer demokratischen Regierung. Das Militär setzte nach dem Putsch eine zivile Übergangsregierung ein. Wahlen sollen Ende 2007 stattfinden. Erst vor einem Monat wurde das seit dem Putsch gegen Ministerpräsident Thaksin Shinawatra geltende Kriegsrecht wieder aufgehoben.

Quelle: ntv.de

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