Neues Video geprüft Botschaft von Bin Laden
07.09.2007, 07:28 UhrDie US-Regierung hat eine Kopie einer angeblichen Videobotschaft des El-Kaida-Führers Osama bin Laden erhalten. Sie werde auf ihre Echtheit überprüft, bestätigte ein US-Regierungsbeamter. Dem Sender CNN zufolge enthält die Kopie keine offenen Drohungen. Die Aufzeichnung sei etwa 30 Minuten lang und zeitliche Bezüge deuteten darauf hin, dass sie erst vor kurzem angefertigt worden sei.
Der Propagandaarm des Terrornetzwerks, al-Sahab, hatte angekündigt, dass sich Bin Laden zum Jahrestag der Anschläge vom 11. September 2001 äußern werde. Auf arabischen Webseiten und im US-Fernsehen war bereits ein Bild aus dem Video zu sehen, das angeblich Bin Laden mit schwarz gefärbtem Bart zeigt. Bestätigt sich die Echtheit, würde dies bedeuten, dass Bin Laden erstmals seit dem 29. Oktober 2004 wieder zu sehen ist. Die letzte Audiobotschaft des Terrorchefs stammt vom 1. Juli 2006.
Bereits kurz nach der Ankündigung einer neuen Videobotschaft hatte die nationale Sicherheitsberaterin Fran Townsend erklärt, eine solche Aufzeichnung wäre nichts als reine Propaganda. Es habe seit dem 11. September keinen neuen Anschlag in den USA gegeben und El Kaida versuche, die Medien zu benutzen, um die US-Bürger weiter zu terrorisieren.
Nach Angaben des Heimatschutzministeriums in Washington gibt es keine "glaubwürdige Information" über neue, unmittelbar bevorstehende Anschläge in den USA. Bei den Terroranschlägen vom 11. September 2001 wurden mehr als 3.000 Menschen in den USA getötet.
Eine Botschaft von El Kaida zum 6. Jahrestag der Anschläge vom 11. September käme nicht überraschend. Bislang hat das al-Sahab jedes Jahr ein entsprechendes Video veröffentlicht, in dem zumeist einer der 19 Attentäter seinen letzten politischen Willen verkündete.
Für US-Terrorexperten wäre es auch keine Überraschung, wenn sich Bin Laden nach so langer Pause wieder geäußert haben sollte. Bin Laden habe beispielsweise im Jahr 2005 überhaupt keine Botschaft veröffentlicht, um sich dann Anfang 2006 mehr als je zuvor an die Öffentlichkeit zu wenden, bevor er wieder für lange Zeit von der Bildfläche verschwunden sei, sagte der Geschäftsführer des IntelCenters, Ben Venzke.
Quelle: ntv.de