Politik

Proteste gegen WM und Weltjugendtag Brasiliens Polizei setzt Tränengas ein

Die Protestwelle gegen Preiserhöhungen und Ausgabenpolitik der Regierung erfasst immer mehr brasilianische Städte.

Die Protestwelle gegen Preiserhöhungen und Ausgabenpolitik der Regierung erfasst immer mehr brasilianische Städte.

(Foto: AP)

In Brasilien kommt es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Demonstranten. Sicherheitskräfte setzen Tränengas ein, die Militärpolizei nimmt mehrere Menschen fest. Es ist nicht der erste gewaltsame Zusammenstoß zwischen Demonstranten und der Polizei.

Die brasilianische Polizei hat erneut Proteste gegen soziale Missstände gewaltsam aufgelöst. Mit Tränengas und Gummigeschossen vertrieb die Polizei rund 3000 Menschen, die vor dem Maracanã-Stadion in Rio de Janeiro gegen die enormen Kosten der Weltmeisterschaft demonstrieren wollten. Nach Angaben der Militärpolizei in Rio de Janeiro wurden mindestens acht Menschen festgenommen.

Vergangene Woche kam es schon zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Demonstranten in São Paulo, nachdem die Preise im öffentlichen Nahverkehr der 20-Millionen-Metropole um 20 Centavos (rund sieben Cent) erhöht worden waren. Ebenso demonstrierten Menschen in anderen Teilen des Landes gegen Preiserhöhungen.

Bei Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei in der Hauptstadt Brasília waren am Samstag mindestens 33 Menschen verletzt worden. Die Polizei ging gewaltsam gegen eine Kundgebung von etwa tausend Menschen vor, die aus Protest gegen die Ausrichtung internationaler Großereignisse trotz sozialer Probleme in Richtung des Stadions zogen, wo später das Eröffnungsspiel des Confederations Cup stattfand. 20 Menschen wurden festgenommen.

Großereignisse trotz sozialer Missstände

Nach dem Confederations Cup soll in Brasilien Ende Juli der sogenannte Weltjugendtag der katholischen Kirche stattfinden. Zu dem Großereignis in der Metropole Rio de Janeiro werden etwa zwei Millionen Menschen erwartet. Im kommenden Jahr ist das Land Gastgeber der Fußballweltmeisterschaft, zwei Jahre später sollen die Olympischen Spiele ausgetragen werden.

Allein für die Fußballweltmeisterschaft rechnet Brasilien mit Kosten von umgerechnet rund elf Milliarden Euro. Unmut über die mit den Großereignissen verbundenen Ausgaben waren in den vergangenen Tagen immer wieder Anlass für Sozialproteste. Während in vielen Krankenhäusern und Schulen des Landes finanzielle Mittel zur Modernisierung fehlen, lässt sich die Regierung die Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft einiges kosten. So wird beispielsweise die grundlegende Renovierung des Maracanã-Stadions mit rund 425 Millionen Euro beinahe 50 Prozent teurer als ursprünglich geplant.

Die Unruhen verbreiteten sich in den vergangenen Tagen blitzschnell  über mehrere Städte des Landes. Sowohl in Rio de Janeiro als auch in São Paulo, Belo Horizonte und Porto Alegre gingen viele Menschen auf die Straßen.

Quelle: ntv.de, AFP

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