Politik

Iraker misshandelt Brite zu einem Jahr verurteilt

Ein wegen Kriegsverbrechen im Irak verurteilter britischer Soldat muss ein Jahr hinter Gitter. Das Strafmaß in dem achtmonatigen Prozess gegen Unteroffizier Donald Payne wurde am Montag bekannt gegeben. Payne war für schuldig befunden worden, Iraker in britischer Gefangenschaft misshandelt zu haben. Sechs weitere Angeklagte, darunter auch ein Oberstleutnant, wurden freigesprochen.

Der Richter wies darauf hin, dass es der Staatsanwaltschaft nicht gelungen sei, die Verantwortlichen für die Misshandlungen eindeutig zu identifizieren. Sie sei dabei gegen den Korpsgeist der Soldaten nicht angekommen, die belastende Aussagen gegen ihre Kameraden verweigert hätten.

In dem Gefangenenskandal waren auch Vorwürfe laut geworden, britische Kommandeure hätten durch die Genehmigung besonders harter Verhörmethoden Misshandlungen Tür und Tor geöffnet.

Im Zusammenhang mit den Vorwürfen gegen die britischen Gefängnis-Aufseher hatte ein Fall im In- und Ausland besondere Empörung ausgelöst: Ein irakischer Hotelangestellter war 2003 in britischer Gefangenschaft gestorben - seine Leiche zeigte fast 100 Prügelspuren. Der Mann war mit weiteren irakischen Leidensgenossen drei Tage lang in Gefangenschaft geschlagen wurden. Weil sie Augenbinden tragen mussten, konnten die Überlebenden ihre Peiniger nicht eindeutig identifizieren.

Payne hatte sich vor Gericht schuldig bekannt, Gefangene misshandelt zu haben. Er wird nun aus der Armee ausgeschlossen.

Quelle: ntv.de

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