Politik

SAS-Geheimdokumente veröffentlicht Briten wollten Rommel entführen

Der britische Special Air Service war im Zweiten Weltkrieg für besondere Aufgaben zuständig. Die Veröffentlichung von Geheimdokumenten bringt nun ans Tageslicht, dass die Spezialeinheit den deutschen General Rommel entführen oder töten sollte. Der Plan sei aber an dem großen Aufwand gescheitert, heißt es.

Erwin Rommel wurde als "Wüstenfuchs" bekannt.

Erwin Rommel wurde als "Wüstenfuchs" bekannt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Ein Buch mit Geheimdokumenten der britischen Spezialeinheit SAS hat einen gescheiterten Plan enthüllt, Hitlers General Erwin Rommel durch ein Kommandounternehmen zu entführen oder zu töten. Der Beschluss wurde kurz nach der Landung der Alliierten in der Normandie im Juni 1944 gefasst, wie aus einem in dem Buch enthaltenen Befehl hervorgeht.

Darin wurde eine Entführung des durch seinen Afrikafeldzug als "Wüstenfuchs" bekannt gewordenen Rommel als schwieriger bezeichnet, weil dazu eine größere Anzahl von Soldaten und Funkkommunikation nötig sei. Rommel war nach seinem Afrika-Einsatz zunächst nach Italien und dann nach Frankreich versetzt worden.

Soldat sammelt Informationen

Das Buch kam aus Anlass der Gründung des Special Air Service (SAS) während des Zweiten Weltkriegs vor 70 Jahren heraus. Der Band beruht auf dem Tagebuch eines SAS-Soldaten, der ab 1946 umfangreiche Informationen zu der Sondereinheit zusammentrug. Dazu gehören Fotografien, Operationsbefehle und Berichte mit dem Vermerk "streng geheim" sowie Zeitungsausschnitte über den Beitrag der SAS zur Niederlage Nazi-Deutschlands vom Wüstenkrieg in Afrika bis zur Landung in der Normandie.

Der SAS-Soldat, dessen Identität wie bei den meisten seiner Mitkämpfer ein Geheimnis bleibt, stellte das Material zu einem mehr als elf Kilogramm schweren Konvolut mit den Maßen 43 mal 30 Zentimeter zusammen. Die in Leder eingebundene Schwarte bewahrte er mehr als 50 Jahre lang bei sich zu Hause auf. Erst kurz vor seinem Tod übergab er sie der SAS. Diese will mit der Veröffentlichung nach eigenen Angaben die Erinnerung an die schwindende Zahl der SAS-Veteranen aus dem Zweiten Weltkrieg wachhalten. Die Erinnerung hat allerdings ihren Preis: Das Buch kostet 975 britische Pfund oder 1100 Euro.

Quelle: ntv.de, AFP

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