Der von Russland eingesetzte Verwaltungschef für Tschetschenien hat die verstärkten Razzien der Streitkräfte in der Kaukasusrepublik kritisiert. Allein in seinem Heimatdorf Zentoroi seien in dieser Woche neun Bewohner verschwunden, sagte Ahmad Kadyrow am Freitag der Moskauer Nachrichtenagentur Interfax.

Es sei unmöglich, Informationen über den Verbleib der neun Personen zu erhalten, erklärte der Verwaltungschef und fügte hinzu: "Ich kann meinen Mitbürgern nicht mehr ins Auge schauen."

Nach der Geiselnahme tschetschenischer Rebellen in Moskau haben die russischen Truppen ihre Suche nach Nationalisten und Sympathisanten verstärkt. In den vergangenen 24 Stunden seien mindestens 220 Personen verhaftet worden, sagte am Freitag ein Beamter der vom Kreml eingesetzten Verwaltung in der tschetschenischen Hauptstadt Grosny.