"Schlechteste Bundesregierung seit 60 Jahren" Bullerjahn wird SPD-Spitzenkandidat
19.06.2010, 21:29 UhrDie SPD in Sachsen-Anhalt wird mit dem 47-jährigen Bullerjahn in den Wahlkampf für die Landtagswahl 2011 ziehen. Der Vater des "Magdeburger Modells" startet seine Kandidatur mit heftiger Kritik an der Bundesregierung.

Sucht die Herausforderung: Bullerjahn will 2011 Ministerpräsident in Sachsen-Anhalt werden.
(Foto: dpa)
Sachsen-Anhalts Finanzminister Jens Bullerjahn führt seine Partei als Spitzenkandidat in die Landtagswahl 2011. Die Entscheidung fiel auf einem Mitgliederkonvent der SPD in Halle. Bullerjahn, der vom Landesvorstand vorgeschlagen worden war, erhielt 89,4 Prozent der abgegebenen Stimmen. Zuvor hatte er seinen Anspruch formuliert, Ministerpräsident werden zu wollen.
In Sachsen-Anhalt wird am 20. März 2011 ein neues Parlament gewählt. Gegenwärtig ist die SPD Juniorpartner in einer Regierungskoalition mit der CDU in Magdeburg.
Kritik an Schwarz-Gelb
In seiner Rede vor 450 SPD-Mitgliedern forderte der 47-jährige Bullerjahn die Bundesregierung zum Aufhören auf. "In der schwersten Krise seit 60 Jahren haben wir leider auch die schlechteste Bundesregierung seit 60 Jahren. Denen kann man wirklich nur noch sagen: "Hört einfach auf und lasst uns wieder dran", sagte Bullerjahn.
Bullerjahn gilt als einer der Väter des bundesweit umstrittenen "Magdeburger Modells" - einer von der PDS in den Jahren 1994 bis 2002 tolerierten SPD-Minderheitsregierung. Formell muss am 11. Dezember noch ein Listenparteitag der SPD über den Spitzenkandidaten entscheiden. Die Sozialdemokraten haben in Sachsen-Anhalt nach eigenen Angaben rund 4200 Mitglieder.
Quelle: ntv.de, dpa