Deutsch-französische Initiative Bulmahn will Welt-Klon-Verbot
08.08.2001, 21:01 UhrBundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn hat angekündigt, sich für ein weltweites Verbot des Klonens von Menschen einzusetzen. "Die Klonpläne sind unmenschlich und verantwortungslos", sagte Bulmahn der "Berliner Zeitung". Sie reagierte damit auf die Ankündigung zweier Ärzte, im November mit dem Klonen von Menschen zu starten.
Auch internationale Forschung dürfe nicht im rechtsfreien Raum stattfinden, sagte die SPD-Politikerin. "Ich werde mich deswegen auf internationaler Ebene für ein Klonverbot einsetzen." Die Chancen für eine solche Maßnahme bezeichnete sie als "gut". Bulmahn kritisierte die Klonpläne und betonte: "Die Freiheit der Forschung findet dort ihre Grenzen, wo die Würde des Menschen berührt wird." Deswegen sei und bleibe das Klonen von Menschen zu Fortpflanzungszwecken und zu Forschungszwecken in Deutschland verboten.
Deutschland und Frankreich haben bereits diplomatische Bemühungen gegen das Klonen von Menschen gestartet. Das teilten die beiden Außenministerien in Berlin und Paris am Mittwoch mit. Eine gemeinsame Initiative gegen das reproduktive Klonen sei bei den Vereinten Nationen eingereicht worden. Sie war im Juni von Bundesaußenminister Joschka Fischer und seinem französischen Kollegen Hubert Vedrine vereinbart worden und soll auf der UN-Generalversammlung im September behandelt werden. Ziel ist, das Klonen von Menschen international wirksam zu verhindern.
Auch der Humangenetiker Detlev Ganten, Mitglied des Ethikrats, forderte eine internationale Konvention, um das Klonen von Menschen zu unterbinden. Ganten nannte die Ankündigung der Forscher aus den USA und Italien "ethisch-moralisch unverantwortlich ". Beim Klonen, so zeigten die Tierexperimente, liege die Erfolgsrate bei deutlich weniger als einem Prozent. Die Gefahr der Fehlbildungen sei viel zu groß.
Quelle: ntv.de