Politik

Führung der Schutztruppe Bundeswehr weiter in Kabul

Die Bundeswehr bleibt ein weiteres Jahr in Afghanistan. Mit großer Mehrheit verlängerte der Bundestag am Freitag in seiner letzten Sitzung vor der Weihnachtspause das Mandat für die Teilnahme deutscher Soldaten an der internationalen Schutztruppe ISAF um zwölf Monate.

Mitte Februar wird die Bundesrepublik gemeinsam mit den Niederlanden für sechs Monate die ISAF-Führung übernehmen. Die Bundeswehr stellt 2.500 Soldaten; das ist etwa die Hälfte der gesamten Schutztruppe.

Bei der namentlichen Abstimmung votierten am Freitag 565 Abgeordnete für die Verlängerung des Mandats, neun dagegen, zwei enthielten sich. Die Nein-Stimmen und die Enthaltungen stammten nach Angaben der SPD-Fraktion von der Opposition. Rot-Grün habe bei der Abstimmung eine eigene Mehrheit erzielt, wurde betont.

Nach Einschätzung von Verteidigungsminister Peter Struck hat sich trotz eines Selbstmordanschlages vor dem Bundeswehrlager in Kabul die Sicherheitslage in der afghanischen Hauptstadt spürbar verbessert. Der SPD-Minister sagte im Deutschlandfunk, deutsche Soldaten hielten zusammen mit afghanischen Polizisten und Militär die Situation in Kabul stabil. Struck weiter: "Wenn wir unsere Soldaten und auch andere Streitkräfte ihre Soldaten abziehen würden, dann würde Afghanistan wieder eine Schutzzone und ein Schutzraum für den internationalen Terrorismus werden."

Bei dem Selbstmordanschlag vor dem deutschen Feldlager waren am Donnerstag zwei Menschen getötet worden. Außerdem wurden zwei Franzosen und ihr afghanischer Dolmetscher verletzt. Bei den Toten handelt es sich um Afghanen. Deutsche Soldaten der internationalen Afghanistan-Schutztruppe (ISAF) kamen nicht zu Schaden.

Es war der zweite Anschlag auf ISAF-Truppen in Kabul innerhalb von zwei Tagen. Am Dienstag waren bei einem Anschlag auf offener Straße zwei US-Soldaten sowie ein Übersetzer verletzt worden. Zwei Männer hatten nach Polizeiangaben Handgranaten auf US-Fahrzeuge geworfen. Die beiden Täter wurden gefasst.

Quelle: ntv.de

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