Politik

Bombenangriff auf Dorf Bush bekundet Beileid

US-Präsident George W. Bush hat dem afghanischen Volk wegen des irrtümlichen amerikanischen Angriffs auf eine Hochzeitsgesellschaft, bei der zahlreiche Gäste getötet worden waren, sein Beileid ausgesprochen. Der Sprecher des Weißen Hauses, Ari Fleischer, teilte nach Angaben des n-tv Partnersenders CNN mit, der Präsident sei von den Berichten über unschuldige Opfer betroffen gewesen. Die USA wüssten noch nicht, was genau geschehen sei. Deshalb habe eine gemeinsame Kommission aus Amerikanern und Afghanen mit der Untersuchung des Vorfalls begonnen.

US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld hatte zuvor in Washington erklärt, es werde noch ein, zwei Tage dauern, bis sich die Kommission ein Bild von der Lage gemacht habe. Bei dem Angriff auf das Heimatdorf des flüchtigen Taliban-Anführers Mullah Mohammed Omar waren nach unterschiedlichen Angaben aus der Region am Montag zwischen 20 und 100 Menschen getötet worden.

Vizestabschef Peter Pace wies unterdessen erste Berichte zurück, wonach die Hochzeitsgesellschaft von einer fehl geleiteten Bombe getroffen wurde. Nach Angaben des Pentagon landete die Bombe, die von einem B-52-Flugzeug abgeworfen wurde, in einer abgelegenen Gegend auf einem Hügel. Dort seien keine Menschen gewesen, sagte Pace.

Es gab in der Region aber auch andere Operationen. So habe eine AC-130 - ein mit Kanonengeschützen bewaffnetes langsam fliegendes Kampfflugzeug - Stellungen in der Region beschossen, nachdem es zur Unterstützung gerufen wurde. Pace erklärte, die AC-130 sei mehrfach vom Boden aus beschossen worden und habe zurück geschossen. Bisher sei lediglich bekannt, dass die Crew an Bord der Maschine gedacht habe, sie sei wieder unter Feuer gekommen und entsprechend zurück geschossen habe.

Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Kabul hätten Gäste einer Hochzeit im Dorf Kakarak, wie traditionell üblich, Freudenschüsse in die Luft gefeuert. Dies sei von den Amerikanern mögolicherweise missverstanden worden. US-Militärsprecher King bestritt dies allerdings bei einer Pressekonferenz in Bagram. Bei Freudenfeuer werde normalerweise ziellos in die Luft geschossen. Das Feuer sei aber zielgerichtet gewesen und habe dem Flugzeug gegolten.

Quelle: ntv.de

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