Sorge um Menschenrechte Bush kritisiert China scharf
07.08.2008, 12:35 UhrUnmittelbar vor seinem China-Besuch hat US-Präsident George W. Bush scharfe Kritik an der Menschenrechtslage im Gastgeberland der Olympischen Spiele geübt. Die USA seien "tief besorgt", sagte Bush in einer Rede vor rund 500 Menschen in Thailands Hauptstadt Bangkok.
Die USA stünden "in klarer Opposition zu der Verhaftung von Dissidenten, Menschenrechtlern und religiösen Aktivisten". Die Chinesen "verdienen grundlegende Freiheitsrechte", sagte Bush. Anschließend reiste er nach Peking weiter, wo er am Freitag an der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele teilnehmen will.
In seiner Rede in einem Kongresszentrum zeigte sich Bush zugleich optimistisch, dass es auch in China einen Wandel geben werde. Auch lobte er die "konstruktiven Beziehungen" zwischen den USA und China im Handel und in der Diplomatie.
Treffen mit Dissidenten aus Birma
Harsche Kritik übte Bush am Militärregime in Birma. Die USA setzten sich für ein Ende der "Tyrannei" in dem Land ein, sagte der US-Präsident in seiner Rede. Er rief das Regime auf, die seit Jahren unter Hausarrest stehende Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi und alle anderen politischen Häftlinge freizulassen.
Vor seinem Abflug nach Peking traf sich Bush mit Dissidenten aus Birma und sagte ihnen Unterstützung zu. Der US-Präsident habe ihnen zugesichert, mit China über die Probleme in Birma zu sprechen, sagte der Birma-Aktivist Win Min nach einem Essen mit Bush in Bangkok. China sei einer der wenigen Staaten, die Einfluss auf das international isolierte Militärregime hätten.
Spannungen mit China
Am Wochenende stehen für Bush eine Reihe politischer Gespräche in China auf dem Programm, unter anderen mit Präsident Hu Jintao, Ministerpräsident Wen Jiabao und Vizepräsident Xi Jinping.
Bereits vor Reisebeginn war es zwischen Washington und Peking zu Spannungen gekommen. Chinas Regierung hatte ein Treffen Bushs mit fünf chinesischen Dissidenten in der US-Hauptstadt als "schwere Einmischung in innere Angelegenheiten" kritisiert. Das US-Abgeordnetenhaus hatte die chinesische Führung zudem in einer einmütig verabschiedeten Resolution zur Einhaltung der Menschenrechte aufgefordert.
Quelle: ntv.de