Die Welt ist eine Scheibe Bush widerspricht Geheimdienst
18.07.2007, 09:19 UhrUS-Präsident George W. Bush hat vehement seinen eigenen Geheimdiensten widersprochen, wonach der internationale Terrorismus und im Besonderen das Terrornetzwerk El Kaida an Stärke zugenommen habe. Diese Analyse treffe nicht zu sagte Bush im Anschluss an ein Gespräch mit UN-Generalsekretär Ban Ki Moon im Weißen Haus. "El Kaida ist heute stark, aber nicht annähernd so stark wie vor dem 11. September 2001", sagte Bush. El Kaida wäre heute erheblich stärker, wenn die USA nicht gemeinsam mit den Verbündeten den Druck aufrechterhalten hätten und "in der Offensive geblieben" wären.
Zuvor waren Auszüge aus Geheimdienstberichten bekannt geworden, denen zufolge El Kaida heute so stark sei wie zu Zeiten der Anschläge in den USA im September 2001. Die Fähigkeit der Terrororganisation in den USA und in Europa zuzuschlagen, sei gewachsen, zitierten Zeitungen den Regierungsbericht mit dem Titel "El Kaida besser aufgestellt zum Schlag gegen den Westen". El Kaida habe heute ein sicheres Rückzugsgebiet in den Stammesgebieten Pakistans, hatte auch der stellvertretende Direktor des US-Geheimdienstes CIA, John Kringen, vor dem Streitkräfteausschuss des Repräsentantenhauses betont.
In dem Bericht heißt es weiter, dass es dem Terrornetzwerk El Kaida gelungen sei, "Schlüsselelemente" seiner Fähigkeit zu Angriffen auf die USA zu bewahren oder nach Rückschlägen im Zuge des internationalen Antiterrorkampfes wiederzugewinnen. Zu diesen Kapazitäten gehörten neben sicheren Terroristen-Unterschlupfen in den pakistanischen Stammesgebieten ein Netz von "Operativen" und Führungspersonal, listet der Report auf. Obwohl seit den Anschlägen vom 11. September 2001 nur "eine Hand voll" von El- Kaida-Akteuren in den USA entdeckt worden sei, müsse mit verstärkten Versuchen der Einschleusung weiterer "Agenten" gerechnet werden.
Weiter wird die El Kaida nach Einschätzung der Geheimdienste daran arbeiten, "ihre Fähigkeiten zu Angriffen auf unser Heimatland durch Zusammenarbeit mit regionalen Terrorgruppen zu verbessern". Insbesondere werde die Terrororganisation wahrscheinlich die Kapazitäten seiner "am meisten sichtbaren und fähigsten" Gliederung im Irak nutzen.
Alle diese Faktoren zusammen führten zur Schlussfolgerung, dass sich die USA "gegenwärtig in einem erhöhten Bedrohungszustand befinden", heißt es in dem Report. Darin wird auch die Besorgnis geäußert, dass die internationale Zusammenarbeit gegen den Terror nachlassen werde, wenn der 11. September zunehmend in der Erinnerung verblasse.
Quelle: ntv.de