Politik

Attacke von 250.000 Soldaten Bushs Irak-Kriegslist

US-Präsident George W. Bush hat in der Irak-Frage vorgesorgt. Bereits vor Verabschiedung der UN-Resolution stimmte er Plänen der Militärs für einen Angriff auf den Irak zu. Dies berichtet die "New York Times" in ihrer Online-Ausgabe. Die Pläne sollen den Einsatz von bis zu 250.000 Soldaten vorsehen. Der Irak traf indes noch keine offizielle Entscheidung zur jüngsten UN-Resolution.

Ein möglicher Militärschlag der USA werde mit Luftangriffen beginnen, berichtet das Blatt am Samstag in seiner Online-Ausgabe unter Berufung auf Regierungskreise. Danach sollen einzelne Gebiete im Norden, Westen und Süden des Irak besetzt und als Ausgangsbasen für weitergehende Militäraktionen ausgebaut werden.

Bei der Ausarbeitung des Plans habe man auf die Erfahrungen aus dem Afghanistan-Einsatz zurückgegriffen. So sollten bereits frühzeitig Spezialeinheiten in den Irak eindringen, um Ziele für reguläre Truppen auszumachen, berichtet das Blatt weiter. Außerdem solle versucht werden, irakische Wissenschaftler und örtliche Militärs dazu zu bringen, Lagerstätten von Massenvernichtungswaffen preiszugeben.

Die Luftangriffe, mit denen ein möglicher Militärschlag gegen den Irak beginnen soll, seien jedoch zeitlich kürzer angelegt als beim Golf-Krieg 1991. Außerdem werde es keine klare Trennung zwischen den Angriffsphasen aus der Luft und am Boden geben.

Saddam beruft Parlament ein

Unterdessen hat der irakische Präsident Saddam Hussein am Sonntag das Parlament zur Einberufung einer außerordentlichen Sitzung aufgefordert. Die Abgeordneten sollten über die „jüngste Resolution der Vereinten Nationen im Bezug auf den Irak debattieren und das Ergebnis ihrer Beratungen dem Revolutionsrat zur Entscheidung vorlegen“, berichtete das irakische Staatsfernsehen. Das Parlament soll am Montag entscheiden.

Treffen der Arabischen Liga

Der Irak hält indes seine Reaktion auf die jüngste UN-Resolution noch offen. "Irak hat noch keine Entscheidung gefällt", sagte der irakische Außenminister Nadschi Sabri in Kario nach einem Treffen der Außenminister der Arabischen Liga. Das Land sei noch dabei, die Resolution zu prüfen. Ägyptens Außenminister Ahmed Maher sagte, der Irak habe erneut seine Bereitschaft erklärt, sich mit der Rückkehr der UNO-Waffeninspektoren zu beschäftigen. Die Kontrollen waren wegen Widerständen Iraks vor vier Jahren unterbrochen worden.

Entschärfte Irak-Resolution verabschiedet

Nach wochenlangen zähen Debatten hatte der Weltsicherheitsrat am Freitag die neue Resolution verabschiedet und damit den Druck auf Hussein erhöht. In der Resolution droht der Sicherheitsrat dem Irak mit "ernsten Konsequenzen ", sollten die scharfen Auflagen für die Abrüstung nicht befolgt werden. Im Gegensatz zu den ersten Entwürfen Washingtons erhalten die USA jedoch nicht automatisch grünes Licht für einen Militärschlag. Stattdessen soll der Sicherheitsrat bei irakischen Verstößen die neue Lage beraten.

Die einstimmig vom UN-Sicherheitsrat verabschiedete neue Irak-Resolution stieß international auf breite Zustimmung. Der Text entspreche der Haltung der EU, teilte das Büro des Beauftragten für die gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik, Javier Solana, mit. Auch Deutschland, Frankreich und Russland würdigten die Entschließung.

Quelle: ntv.de

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