Nazi-Vergleich von Rot-Grün CDU-Mann Stölzl bedauert
24.09.2002, 18:30 UhrDer Berliner CDU-Vorsitzende Christoph Stölzl hat sich für seine heftig kritisierten historischen Parallelen zum Wahlsieg von Rot-Grün entschuldigt. Es sei nicht seine Absicht gewesen, irgendwelche Vergleiche heutiger politischer Kräfte mit historischen Parteien anzustrengen, sagte Stölzl, der auch Vizepräsident des Abgeordnetenhauses in der Hauptstadt ist. "Ich ziehe deshalb die beiden Daten mit dem Ausdruck des Bedauerns zurück und entschuldige mich bei denen, die verletzt wurden", heißt es in einer Erklärung Stölzls, die der Ältestenrat des Berliner Parlaments eingefordert hatte.
Stölzl hatte dem InfoRadio Berlin-Brandenburg erklärt, eine Fortsetzung der rot-grünen Koalition sei "ein Sieg der Unvernunft über die Vernunft." Der Sender zitierte Stölzl weiter: "Die Deutschen haben immer Unglück gehabt, wenn sie sich irrationalen Stimmungen hingaben oder sich mit Propaganda-Phrasen in Gang bringen ließen. Das war 1914 so, das große Unglück der Erdrutsch-Wahlen von 1931/32 war so, und sie waren immer im Glück, wenn sie nüchtern waren."
Im Jahr 1914 begann der Erste Weltkrieg, im Juli 1932 lösten die Nationalsozialisten unter dem späteren Diktator Adolf Hitler die SPD als stärkste Reichstagsfraktion ab.
Quelle: ntv.de