Politik

Identität enttarnt CIA-Chef flieht aus Pakistan

Nach Morddrohungen verlässt der Chef des CIA-Büros in Pakistan das Land. Bei seiner Enttarnung soll der pakistanische Geheimdienst eine Rolle gespielt haben. Hintergrund der Affäre sind die massiven Drohnen-Angriffe der USA auf pakistanischem Gebiet.

Proteste in Islamabad gegen die Drohen-Angriffe der USA.

Proteste in Islamabad gegen die Drohen-Angriffe der USA.

(Foto: AP)

Der Leiter des US-Geheimdienstes CIA in Pakistan hat wegen Todesdrohungen das Land verlassen müssen. Das sagte ein US-Geheimdienstverantwortlicher der Nachrichtenagentur AFP und bestätigte damit einen Bericht der "New York Times". Die "Terrordrohungen" seien so ernst gewesen, dass es unvorsichtig gewesen wäre, nicht zu handeln, sagte der Verantwortliche, der nicht namentlich genannt werden wollte.

Der "New York Times" zufolge verließ der CIA-Leiter das Land bereits am Donnerstag. Wie die Zeitung weiter berichtet, verdächtigen US-Beamte den pakistanischen Geheimdienst ISI, eine Rolle bei der Enttarnung der Identität des Mannes gespielt zu haben.

Sein Name war öffentlich geworden, nachdem ein Pakistaner eine Klage eingereicht hatte. Der Mann warf der CIA vor, am Tod seines Sohnes und seines Bruders bei einem Drohnenangriff verantwortlich zu sein.

Die CIA überwacht den Einsatz von Kampfdrohnen gegen Islamisten in den Stammesgebieten im Nordwesten Pakistans. Die Region gilt als Rückzugsgebiet für Aufständische und Mitglieder des Terrornetzwerks Al-Kaida. Seit Sommer 2008 wurden die Einsätze der unbemannten Fluggeräte massiv ausgeweitet. Nach Angaben der Stiftung New America Foundation wurden in diesem Jahr bereits 117 Angriffe geflogen, doppelt so viele wie im Jahr 2009. Dabei werden nach Angaben der örtlichen Behörden auch immer wieder Zivilisten getötet.

Der US-Geheimdienstverantwortliche sagte AFP, der Kampf gegen die Extremisten werde auch nach dem Abzug des CIA-Leiters fortgesetzt. Erst am Freitag waren bei drei US-Drohnenangriffen in Pakistan nach Behördenangaben mindestens 25 Aufständische getötet worden.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

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