"Auf Spielfeld ein Mitspieler"CSU-Politiker will direkte Gespräche der Europäer mit Putin

Über eine mögliche Friedenslösung im Ukraine-Krieg wird zuletzt in Miami verhandelt. Die Gespräche finden unter US-Vermittlung statt. Direkte Treffen der Ukraine oder der Europäer mit den Russen gibt es jedoch nicht. CSU-Landesgruppenchef Hoffmann will das ändern.
CSU-Landesgruppenchef Alexander Hoffmann hat direkte Gespräche der Europäer mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin grundsätzlich befürwortet. "Das Selbstverständnis von Europa muss sein, auf diesem Spielfeld ein Mitspieler zu sein", sagte der Vorsitzende der CSU-Abgeordneten im Bundestag. "Wir müssen europäische Interessen vertreten und das darf man und kann man auch in Gesprächen mit Putin." Wichtig sei aber, dass Europa dabei mit einer Stimme spreche.
Der französische Präsident Emmanuel Macron hatte am Freitag direkte Gespräche mit Putin angeregt. "Ansonsten diskutieren wir untereinander mit Verhandlungsführern, die allein mit den Russen diskutieren werden. Das ist nicht optimal", sagte er. Auch der Kreml signalisierte daraufhin Bereitschaft zu einem bilateralen Gespräch mit Macron.
Die Bundesregierung hatte sich am Montag reserviert dazu geäußert. Der stellvertretende Regierungssprecher Steffen Meyer erklärte lediglich, man habe die Äußerungen "zur Kenntnis genommen". Es gebe jedenfalls keine Bedenken, "dass die europäische Einigkeit in diesem Thema bröckelt".
Die derzeitige Konstellation in den Verhandlungen über eine Friedenslösung zwischen Russland und der Ukraine ist so, dass die USA Vermittler zwischen beiden Seiten sind, während die Europäer als Unterstützer der Ukraine auftreten und keinen direkten Kontakt zu Russland haben.
Nach Angaben verschiedener Seiten sind die letzten Gespräche in den USA über eine Friedenslösung für den Ukraine-Krieg positiv verlaufen, ohne dass Details oder konkrete Fortschritte bekannt wurden. An den Unterredungen in Miami im US-Bundesstaat Florida, die das gesamte Wochenende über andauerten, waren in wechselnden Konstellationen Delegationen beziehungsweise Unterhändler aller Seiten beteiligt - von den USA, Russland, der Ukraine bis zu den Europäern.