Politik

Seehofers Truppe trotzt Amigo-Affäre CSU kann laut Umfragen allein regieren

Horst Seehofer ist seit dem Debakel der CSU bei der Landtagswahl 2008 Ministerpräsident und Parteivorsitzender.

Horst Seehofer ist seit dem Debakel der CSU bei der Landtagswahl 2008 Ministerpräsident und Parteivorsitzender.

(Foto: REUTERS)

Die Landtagswahl 2008 war ein Desaster für die CSU. Nach 46 Jahren mit einer absoluten Mehrheit zwangen die Wähler die Partei in eine Koalition mit der FDP. Laut einer Umfrage kehren die Christsozialen 2013 nun langsam zu alter Stärke zurück. Ein Dreierbündnis macht ihnen aber noch kräftig Konkurrenz.

Trotz der sogenannten Verwandtenaffäre kann sich die CSU nach einer neuen Umfrage Hoffnung auf eine Rückkehr zur Alleinregierung in Bayern machen. Drei Monate vor der Landtagswahl in Bayern würde die CSU 46 Prozent erreichen, wenn an diesem Sonntag gewählt würde - und damit die absolute Mehrheit der Mandate im Landtag. Das ergab eine Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen im Auftrag der "Süddeutschen Zeitung".

Die von SPD-Spitzenkandidat Christian Ude angestrebte Koalition mit Grünen und Freien Wählern läge mit insgesamt 43 Prozent drei Punkte hinter der CSU. Dieser Abstand ist für das Dreierbündnis der beste Wert der vergangenen Monate. Die SPD würde laut der neuen Erhebung 20 Prozent bekommen. Die Grünen liegen bei 13 Prozent, die Freien Wähler bei 10 Prozent. Die FDP wäre mit 4 Prozent nicht mehr im Landtag vertreten.

Ude liegt nur knapp hinter Seehofer

Für die CSU bedeuten diese Umfragewerte eine langsame Rückkehr zu alter Stärke. Zwischen 1962 und 2008 regierten die Christsozialen Bayern mit einer absoluten Mehrheit. Bei der vergangenen Landtagswahl straften die Wähler sie dann ab und zwangen sie in eine Koalition mit der FDP. Damals erhielt die CSU 43 Prozent der Stimmen.

In der persönlichen Bewertung lag SPD-Spitzenkandidat Ude in der aktuellen Umfrage zwar nur minimal hinter Seehofer. Allerdings entschieden sich bei der Frage, wen die Bayern lieber als Ministerpräsidenten hätten, 35 Prozent für den Münchner Oberbürgermeister im Vergleich zu 53 Prozent für Amtsinhaber Seehofer. Es sei auffällig, dass noch nie in der jüngeren Vergangenheit ein SPD-Herausforderer bei seinen persönlichen Werten so nahe an den Amtsinhaber herangekommen ist wie jetzt Ude. "Dennoch scheint das der SPD nichts zu bringen", zitierte die Zeitung aus der Analyse.

Die Forschungsgruppe Wahlen befragte in dieser Woche mehr als 1000 wahlberechtigte Bayern. Der neue Bayerische Landtag wird am 15. September gewählt. Eine Woche später ist Bundestagwahl.

Quelle: ntv.de, ieh/dpa/rts

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