Seehofer macht Ernst CSU muss besser werden
22.02.2009, 12:42 UhrDer CSU-Vorsitzende Horst Seehofer will beim Politischen Aschermittwoch in Passau neue Töne anschlagen und auf Klamauk weitgehend verzichten. "Eine wesentliche Botschaft wird sein: Die CSU ist wieder da", sagte der bayerische Regierungschef in München. "Ich werde vor allem unsere eigene Kraft darstellen. Ob das gelingt mit Humor, Ironie und einem Schuss Angriffslust, hängt auch von der Tagesform ab. 'Hau den Lukas' wie auf dem Oktoberfest war nie mein Ding."
Von seiner Partei verlangte Seehofer mehr Qualität und größeren Elan. Die CSU biete neue Gesichter im bayerischen Kabinett und in der Bundespolitik. Im Kabinett in Berlin sei der neue Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg "ein Renner".
"Wir leben in einer Zeit, in der die Leute so viel Sorgen haben, dass sie nicht verstehen würden, wenn man erbarmungslos aufeinander einschlägt", sagte Seehofer. Die CSU sei "nicht in einer Phase der Euphorie, aber stabil unterwegs".
In der Debatte über die Abwanderung bürgerlicher Wähler zum Koalitionspartner FDP mahnte Seehofer seine eigene Partei: "Das Problem, das wir lösen müssen ist: Vorsprung durch Qualität. Wenn die FDP agil und aktiv ist, dann müssen wir eine Schippe drauflegen und noch agiler sein." Die CSU könne "nicht durch Schimpfen Mängel ausgleichen. Die Wähler haben uns nicht mehr gewählt, weil wir nicht mehr gut waren."
Das Potenzial des bürgerlichen Lagers in Bayern liege bei 60 Prozent oder sogar darüber. "Aber für Parteien ist nicht das Potenzial entscheidend, sondern die Stimmen", sagte Seehofer. "Jetzt haben wir die Situation, dass die Bevölkerung zufrieden ist mit ihrer Wahlentscheidung. Soll ich denen sagen, dass sie falsch entschieden haben? Das ist das Spannungsfeld, in dem wir stehen."
Quelle: ntv.de