US-Medien spekulieren über Not-OP Chávez' Zustand wirft Fragen auf
26.06.2011, 12:50 Uhr
Laut Foto wohlauf: Das Bild vom 17. Juni zeigt Hugo Chávez zusammen mit Fidel und Raul Castro.
(Foto: REUTERS)
Seit dem 5. Juni weilt Venezuelas Staatschef Chávez in Kuba, um sich einer Operation zu unterziehen. Die Gerüchteküche brodelt, US-Medien berichten gar über eine Notoperation, nach der sich der 56-Jährige in kritischen Zustand befinden soll. Venezuelas Außenminister Maduro erklärte, Chavez führe eine "Schlacht" um seine Gesundheit.
Der Gesundheitszustand des venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez ist möglicherweise ernster als gedacht. Venezuelas Außenminister Nicolás Maduro äußerte sich in einem Fernsehinterview besorgt. "Die Schlacht, die Präsident Chávez um seine Gesundheit führt, muss die Schlacht aller sein, die Schlacht für das Leben, für die unmittelbare Zukunft unseres Vaterlandes. (...) Das ist es, was wir unseren Landsleuten übermitteln können."
Der 56-jährige Chávez wurde vor mehr als zwei Wochen auf Kuba operiert, wo er sich seitdem zur Genesung aufhält. Nach offiziellen Angaben wurde er an einem Abszess in der Beckengegend operiert. Venezuelas Präsidialamtsministerin Erika Farías betonte dagegen, die Genesung des Staatschefs verlaufe erwartungsgemäß. "Wir wissen, dass der Präsident sich mit viel Lebensmut und Energie erholt."
Kritischer Zustand nach Not-OP?
Wann Chávez zurück nach Venezuela kommt, blieb weiter offen. Die in Miami erscheinende spanischsprachige Zeitung "El Nuevo Herald" hatte unter Berufung auf nicht näher genannte US-Geheimdienstkreise berichtet, der gesundheitliche Zustand von Chávez sei kritisch. "Nicht ernst, aber kritisch, schwierig", nannte die von der Zeitung zitierte Quelle den Zustand des Staatschefs, der am 10. Juni in Havanna operiert wurde. Demnach habe sich Chávez sogar einer Notoperation unterziehen müssen. Chávez' Tochter Rosines und seine Mutter Marisabel Rodriguez sollen extra mit einem Luftwaffenflugzeug nach Kuba gebracht worden sein.
Chávez hatte vor seinem Eintreffen auf Kuba Ecuador und Brasilien besucht und Caracas am 5. Juni verlassen. Zwischenzeitlich hatte er sich aus Havanna in einem Telefoninterview zu Wort gemeldet und versichert, dass er "voll einsatzfähig" sei. Er war zudem stehend und lächelnd am Krankenbett mit Kubas Staatschef Raúl Castro und dessen Bruder Fidel Castro fotografiert worden. Kubas Regierung machte keine detaillierten Angaben zum Gesundheitszustand des prominenten Patienten, der Ende 2012 in Venezuela vor Präsidentschaftswahlen steht.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP