Im Schutze der Dunkelheit Chens Bruder gelingt die Flucht
24.05.2012, 12:16 Uhr
Ob Chen Guangfu den Spuren seines Bruders folgen wird, ist anzunehmen.
(Foto: REUTERS)

Gestützt von seiner Frau und einem Helfer wird Chen Guangcheng in den USA in Empfang genommen.
(Foto: AP)
Mit der Ausreise des chinesischen Bürgerrechtlers Chen Guangcheng in die USA finden Peking und Washington zwar einen Ausweg aus ihrer diplomatischen Krise, doch Chens Familienangehörige bleiben zurück. Jetzt gelingt seinem Bruder die Flucht, der zwei Jahren unter Hausarrest steht.
Nach dem chinesischen Bürgerrechtler Chen Guangcheng ist auch dessen Bruder die Flucht aus dem Hausarrest gelungen. Chen Guangfu sei im Schutz der Dunkelheit aus seinem Heimatdorf Dongshigu im Osten Chinas geflohen und in Peking eingetroffen, sagte der Anwalt Ding Xikui. Über die genauen Umstände der Flucht oder Chens Aufenthaltsort wollte der Anwalt nichts sagen, um ihn zu schützen.
In Peking sprach Chen Guangfu demnach mit einem Anwalt über seinen inhaftierten Sohn Chen Kegui, dem die chinesischen Behörden versuchten Mord vorwerfen. Chen Kegui hatte drei Beamte verletzt, die in das Haus der Familie eingedrungen waren, nachdem seinem Onkel die Flucht gelungen war.
Der blinde Bürgerrechtler Chen Guangcheng hatte nach einer spektakulären Flucht aus dem Hausarrest Ende April zunächst Zuflucht in der US-Botschaft in Peking gesucht. Seine Flucht löste eine diplomatische Krise zwischen den USA und China und ein wochenlanges Tausziehen um seine Ausreise aus. Chen durfte schließlich mit seiner Familie aus China ausreisen und traf am vergangenen Samstag in den USA ein.
Auch sein Bruder Chen Guangfu wird nach Angaben seines Anwalts seit zwei Jahren streng überwacht und darf sein Dorf nicht verlassen.
Quelle: ntv.de, AFP