Politik

Todesstrafe wegen Drogenschmuggels China richtet Japaner hin

Erstmals seit der Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen mit Tokio 1972 ist in China ein Japaner hingerichtet worden. Die Todesstrafe gegen den wegen Drogenschmuggels verurteilten Mitsunobu Akano wurde in der nordöstlichen Provinz Liaoning vollstreckt, meldete der Oberste Gerichtshof des Landes. Japanische Diplomaten wurden eigenen Angaben zufolge anschließend informiert. Japans Ministerpräsident Yukio Hatoyama hatte kurz zuvor die bevorstehende Hinrichtung als "bedauerlich" bezeichnet.

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(Foto: picture-alliance/ dpa)

Der 65-Jährige Akano war im September 2006 am Flughafen von Dalian im Nordosten Chinas unter dem Verdacht festgenommen worden, mehr als zwei Kilogramm Drogen von China nach Japan schmuggeln zu wollen. Im Juni 2008 wurde er zum Tode verurteilt; eine zweite Instanz bestätigte das Urteil ein Jahr später. Akano sei "in Übereinstimmung mit dem chinesischen Gesetz" hingerichtet worden, teilte das Oberste Gericht laut der Agentur Xinhua nun mit.

Peking will ab Donnerstag drei weitere verurteilte Drogenschmuggler aus Japan hinrichten. Nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten vollstreckt China mehr Todesstrafen als alle anderen Ländern der Welt zusammen. 2008 fanden laut einer Zählung der Menschenrechtsorganisation Amnesty International von 2400 Hinrichtungen weltweit mehr als 1700 in der Volksrepublik statt. Die Zahl könnte nach Einschätzung von Menschenrechtlern aber noch weitaus höher liegen. Aus Protest gegen die Informationspolitik Pekings weigerte sich Amnesty in der Todesstrafen-Statistik 2009 erstmals, konkrete Zahlen für China auszuweisen.

Quelle: ntv.de, AFP

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