Politik

Neue Vorwürfe gegen KKH-Allianz Chronisch Kranke abgewiesen

Die Hauptverwaltung der KKH-Allianz in Hannover.

Die Hauptverwaltung der KKH-Allianz in Hannover.

(Foto: dpa)

Die gesetzlichen Krankenkasse KKH-Allianz will sich offenbar "eine ausgewogene Versichertenstruktur sichern". Im Klartext: Alte, chronisch Kranke und Arme sollen nicht aufgenommen werden. Zudem soll säumigen Zahlern ein "Wechsel der Krankenkasse" angeboten worden sein. Bei der KKH-Allianz sind fast zwei Millionen Menschen versichert.

Die Krankenkasse KKH-Allianz soll sich weigern, Alte, chronisch Kranke und Geringverdiener als Versicherte aufzunehmen. Das berichtet das ZDF unter Berufung auf Vertriebsmitarbeiter. Der Präsident des Bundesversicherungsamts, Maximilian Gaßner, bewerte diese Geschäftspraxis als "Verletzung des Kernbereichs der Pflichten einer Krankenkasse". Die Krankenkasse äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorwurf.

Die Krankenkasse habe dem ZDF bestätigt, dass die Aktivitäten des Vertriebs auf bestimmte Mitgliedergruppen konzentriert seien, um eine ausgewogene Versichertenstruktur zu sichern, hieß es. Ein Vertriebsmitarbeiter sagte demnach: "Eindeutiges Geschäftsziel der KKH Allianz ist: Wir wollen keine chronisch Kranken versichern." Die Kasse sieht sich seit einigen Tagen auch Vorwürfen ausgesetzt, Schwerkranke zur Kündigung gedrängt zu haben.

Die KKH Allianz soll inzwischen eingeräumt haben, dass "in Einzelfällen Mitgliedern im Zusammenhang mit der Erhebung von rückständigen Beiträgen auf inakzeptable Art und Weise ein Wechsel der Krankenkasse angeboten worden ist". Der Eindruck, die Kasse würde systematisch einkommensschwache und kranke Versicherte ausgrenzen, treffe aber nicht zu. Die KKH-Allianz hat rund 1,8 Millionen Versicherte.

Quelle: ntv.de, dpa

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