Entschuldigung für Kritik Clinton herzt wieder mit Obama
13.08.2014, 08:52 Uhr
Sie sieht es aus, wenn die Obamas auf Martha's Vineyard zum Abendessen ausgehen.
(Foto: AP)
Hillary Clintons Kritik an der Außenpolitik von US-Präsident Obama war deutlich, doch ihr Parteifreund nimmt die Äußerungen offenbar nicht persönlich: In seinem Urlaubsort treffen sich beide zu einer Feier - und können auch wieder lachen.
Hillary Clinton hat sich bei US-Präsident Barack Obama für ihre Kritik an seiner Außenpolitik entschuldigt. Die mögliche Kandidatin für einen Anlauf auf das Weiße Haus telefonierte mit Obama, um die Wogen zu glätten, wie US-Medien übereinstimmend berichteten. In einem Gespräch mit der Zeitschrift "The Atlantic" hatte sie seine Zurückhaltung im Syrien-Konflikt als "dumm" und als Fehler bezeichnet.
Sie habe sicherstellen wollen, dass es sich bei dem Interview nicht um einen Angriffsversuch gehandelt habe, berichtete das Online-Magazin "Politico" unter Berufung auf Clintons Sprecher. Sie freue sich darauf, die Sache mit einer Umarmung aus der Welt zu schaffen. Beide Spitzenpolitiker begegneten sich anschließend bei einer Party in Obamas Urlaubsort Martha's Vineyard an der Atlantikküste.
Dort verbringen Barack und Michelle Obama mit ihren beiden Töchtern ihren zweiwöchigen Sommerurlaub. Clinton hält sich dort auf, um ihr Buch "Entscheidungen" vorzustellen, in dem sie von ihrer Zeit als Außenministerin berichtet. Die Obamas hatten die Einladung zu einer Feier im Haus von Vernon Jordan, einem früheren Berater von Ex-Präsident Bill Clinton, angenommen.
Clinton, die 2008 die Vorwahlen gegen Obama verlor und in seinem Kabinett später als Außenministerin diente, sorgt seit Wochen für Spekulationen um ihre mögliche Kandidatur. Beobachter sind überzeugt, dass ihr Wahlkampf mit der umfassenden Kampagne zu ihrer jüngst erschienen Biografie längst begonnen hat. Falls sie antritt, dürfte ihr Verhältnis zu Obama zum Balanceakt werden: Einerseits bräuchte sie ihren demokratischen Parteikollegen ihn als wichtigsten Unterstützer. Andererseits müsste sie sich auch von Obama distanzieren, dessen Umfragewerte mit rund 40 Prozent fast auf den tiefsten Stand seiner gesamten Amtszeit gefallen sind.
Quelle: ntv.de, ppo/AFP/dpa