Politik

Unterstützung für Olympia Dalai Lama fühlt sich hilflos

Der Dalai Lama hat sich angesichts der Krise in Tibet "hilflos" gezeigt und die Menschen in seiner chinesisch besetzten Heimat erneut eindringlich zur Gewaltfreiheit aufgerufen.

Das Oberhaupt der Tibeter sagte in seinem nordindischen Exil in Dharamsala in einer Ansprache an seine Landsleute: "Ich weiß, ihr werdet auf jeder Ebene provoziert, aber es ist wichtig, dass wir uns an unsere gewaltfreie Praxis halten." Von diesem Pfad dürfe nicht abgewichen werden, "wie ernst die Situation auch sein mag". Der Dalai Lama wies erneut den Vorwurf Chinas zurück, er und die Exilregierung hätten die am 10. März entflammten Unruhen in Tibet angestiftet.

"Vorwürfe unwahr"

"Diese Beschuldigungen sind absolut unwahr", hieß es in einer "Erklärung an alle Tibeter", die der Dalai Lama nach einem Gebetstreffen in Dharamsala verlas. Er habe sich mehrfach für eine unabhängige internationale Untersuchung der Unruhen ausgesprochen. Sollte die chinesische Regierung Beweise für ihre Anschuldigungen haben, müsse sie diese der Welt offenlegen. "Nur Anschuldigungen zu erheben, ist nicht genug."

Der Dalai Lama betonte, er fordere seit 1974 eine Lösung für Tibet, die seiner Heimat Autonomie innerhalb Chinas gewähren würde. "Ich habe jedoch von Anbeginn an gesagt, dass die Tibeter in Tibet das Recht haben, die endgültige Entscheidung für die Zukunft Tibets zu treffen."

"Kein Kampf mit dem chinesischen Volk"

Der Dalai Lama sagte, er unterstütze weiterhin, dass die Olympischen Spiele in Peking stattfänden. "Meine Position in dieser Sache bleibt unverändert. Ich bin der Meinung, die Tibeter sollten kein Hindernis für die Spiele verursachen." Die Tibeter hätten das legitime Recht, sich für ihre Freiheiten und Rechte einzusetzen. Es sei aber nicht hilfreich, "wenn wir etwas unternehmen, das in den Köpfen der Chinesen Hass auslöst". Die Tibeter führten keinen Kampf mit dem chinesischen Volk, sondern "mit einigen wenigen in der Führung der Volksrepublik China".

Der Dalai Lama sagte, er bete für alle Tibeter ebenso wie für alle Chinesen, die bei den anhaltenden Unruhen ihr Leben verloren hätten. Sollte seine Forderung nach einem Ende der Unterdrückung in Tibet und einem Abzug der bewaffneten Polizei und Truppen erfüllt werden, würde er den Tibetern raten, alle derzeitigen Proteste zu stoppen. Auch seine Landsleute außerhalb Tibets rief der Dalai Lama zur Gewaltlosigkeit auf. Es dürfe zu keinen Protestaktionen kommen, die auch nur annähernd als gewaltsam interpretiert werden könnten.

Quelle: ntv.de

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