Für Frieden und Mitgefühl Dalai Lama in Hamburg
22.07.2007, 19:03 UhrDer Dalai Lama hat in Hamburg zu mehr Frieden und Mitgefühl in der Welt aufgerufen. "Das 20. Jahrhundert war geprägt von Gewalt, aber das 21. Jahrhundert kann ein Jahrhundert des Friedens werden", sagte der Friedensnobelpreisträger vor 10.000 Zuhörern im Tennisstadion am Rothenbaum. Er befürworte die Idee einer Weltorganisation, in der Menschen vertreten sind, die ihr Leben in die Mission des Friedens gestellt haben. Gleichzeitig appellierte der 72-Jährige aber auch an die Verantwortung eines jeden Einzelnen.
"Menschen, die aus einer Gesellschaft kommen, in der Friedfertigkeit, Toleranz und Mitgefühl gelehrt wird, die sind von Natur aus friedvoller", sagte der Dalai Lama. Gemeinsame Werte seien wichtig für eine Art "innerer Abrüstung". "Wenn diese Gefühle Teil unserer selbst werden, kann es auch eine äußere Abrüstung geben." Es sei erschütternd, wie sich Sunniten und Schiiten im Irak oder Katholiken und Protestanten in Nordirland bekämpften. "Die haben sogar den selben Gott und bringen sich trotzdem um", sagte der 72- Jährige. "Gewaltanwendung kann niemals der richtige Weg sein. Wir müssen eine menschliche Lösung des Problems finden", sagte der Friedensnobelpreisträger.
Auch in seiner Heimat Tibet, die die Chinesen seit 1959 kontrollieren, müsse es bei einem gewaltlosen Widerstand bleiben. "Wenn wir jetzt Gewalt anwenden würden, würde das das friedvolle Zusammenleben in der Zukunft gefährden", sagte der Dalai Lama. "Wir müssen mit unseren chinesischen Freunden zusammenleben." Bereits am Donnerstag hatte der 72-Jährige im Hamburger Rathaus betont, dass es sein größtes Anliegen sei, Vertrauen zu China aufzubauen.
Quelle: ntv.de