Politik

Deutschland soll seine Veteranen feiern De Maizière schlägt 22. Mai vor

Mit Waffe im Ausland, mit Orden in der Heimat? Deutscher ISAF-Soldat in Afghanistan.

Mit Waffe im Ausland, mit Orden in der Heimat? Deutscher ISAF-Soldat in Afghanistan.

(Foto: picture alliance / dpa)

Nach der Tapferkeitsmedaille, öffentlichen Gelöbnissen und nächtlichen Zapfenstreichen, die mit einer gewissen Routine zelebriert werden, hält Verteidigungsminister de Maizière die Zeit für reif, den Veteranen mehr Anerkennung zu zollen. Sein erster Vorschlag – der Volkstrauertag – löste einen Sturm der Entrüstung aus. Jetzt hat er einen neuen.

Verteidigungsminister Thomas de Maizière hat den 22. Mai als Tag für die Ehrung der Bundeswehr-Veteranen vorgeschlagen. 1956 seien an diesem Datum die wehrverfassungsrechtlichen Grundlagen für die Bundeswehr in Kraft getreten, erklärte der CDU-Politiker in einem Diskussionspapier über eine Veteranenpolitik für die Bundeswehr seinen Vorstoß.

Der Minister will einen Ehrentag für Veteranen schaffen, um die Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit für das Thema zu erhöhen. Die Suche nach einen Termin für diesen Gedanktag hat sich bislang als schwierig erwiesen. Im Februar hatte de Maizière die Koppelung eines Veteranentages an den Volkstrauertag im November vorgeschlagen.

Bisher wird Mitte November - zwei Wochen vor dem ersten Advent - der Kriegstoten gedacht. An diesem oder an einem anderen Tag sollten nach de Maizières Vorschlag nun auch die Heimkehrer aus den Bundeswehr-Einsätzen gewürdigt werden. Das war auf Vorbehalte in der Opposition gestoßen.

Dabei soll es nicht unbedingt nur um die Verwundeten gehen. Auch die Verleihung von Tapferkeitsorden hat der Minister ins Gespräch gebracht. Am Volkstrauertag, der einst von den Nazis zum Heldengedenktag umfunktioniert wurde, war das allerdings kaum vorstellbar. Ein neuer Termin musste her: Zur Auswahl standen auch der Beginn des ersten Auslandseinsatzes der Bundeswehr, oder auch der Tag, an dem der erste Bundeswehrsoldat gefallen ist?

In vielen anderen Ländern ist der Jahrestag des Endes des Ersten Weltkriegs - der 11. November - den Gefallenen und Veteranen gewidmet. Streit über das Thema will de Maizière vermeiden und deshalb Parlament und Verbände einbinden.

Quelle: ntv.de, ppo/dpa

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