Estnischer Geheimdienstler entführt Deckte er einen Schmuggelfall auf?
06.09.2014, 16:15 Uhr
Offizier Eston Kohver (r.) war im Februar 2010 vom estnischen Präsidenten Ilves (l.) für seine Verdienste für Estland ausgezeichnet worden.
(Foto: AP)
Nahe der Grenze zwischen Estland und Russland verschwindet ein Mitarbeiter der estnischen Sicherheitspolizei. Was steckt dahinter? Die estnische Regierung hat eine erste Antwort parat. Der russische Geheimdienst dagegen liefert eine andere Geschichte.
Die Verschleppung eines Mitarbeiters der estnischen Sicherheitspolizei nahe der russischen Grenze hängt mit einem möglichen Schmuggelfall zusammen – heißt es vonseiten der estnischen Regierung. Laut Estlands Inlandssicherheitspolizei ist Offizier Eston Kohver am frühen Freitag mit vorgehaltener Waffe gefangen genommen worden, als er nahe dem Grenzübergang Luhamaa im Einsatz war. Die Entführer seien aus Russland gekommen und hätten bei dem Vorfall den Funkverkehr gestört und eine Nebelkerze benutzt.
Die Sicherheitspolizei erklärte, Kohver sei damit beauftragt gewesen, grenzüberschreitende kriminelle Aktivitäten und die Einfuhr von Schmuggelware zu verhindern. Er sei für nicht näher benannte Dienste für Estland ausgezeichnet worden.
Russlands Geheimdienst FSB hingegen hatte erklärt, der Beamte sei auf russischem Territorium im Zuge einer Spionageabwehr-Operation verhaftet worden. Die Nachrichtenagentur Interfax zitierte den FSB damit, dass der Este eine Taurus-Pistole, 5.000 Euro, Ausrüstung für versteckte Aufzeichnungen und andere Dinge bei sich gehabt habe. Dies deute darauf hin, dass er "in einem Spionage-Auftrag unterwegs" war.
Dies wies die estnische Sicherheitspolizei zurück. Hauptziel sei nun, den Beamten wieder wohlbehalten nach Hause zu holen, sagte Pevkur. Er stehe dazu in Kontakt mit dem Innenministerium in Moskau.
Quelle: ntv.de, asc/dpa