Politik

Nächtliche Transporte Der Atommüll rollt

Voraussichtlich in der Nacht zum Mittwoch rollt wieder Atommüll durch Norddeutschland in Richtung der französischen Wiederaufbereitungsanlage La Hague. Ein Sprecher des Bundesgrenzschutzes (BGS) bestätigte, insgesamt seien drei Transporte geplant.

Zwei Atommüllbehälter sollten aus dem Meiler Brunsbüttel in Schleswig-Holstein, drei Behälter aus dem niedersächsischen Stade abtransportiert werden. Am Güterbahnhof Maschen bei Hamburg sollten die Züge zusammengekoppelt werden. Später sollten noch zwei Transportbehälter aus dem stillgelegten Kraftwerk Mülheim-Kärlich in Rheinland-Pfalz hinzukommen. Die Route des Zuges durch Deutschland bis zur französischen Grenze sei noch unklar, teilte der BGS mit.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace kritisierte, die Transporte sollten offenbar klammheimlich durchgeführt werden. Es sei zu befürchten, dass der Atommüll wieder durch zahlreiche Großstädte und dicht besiedelte Gebiete gefahren werde.

Es handelt sich um den ersten Atommülltransport nach La Hague in diesem Jahr. Zuletzt waren in der Nacht zum 10. Oktober 2001 Züge mit der strahlenden Fracht nach Frankreich unterwegs. Damals wurde der Transport aus Brunsbüttel vorübergehend von protestierenden Atomkraftgegnern gestoppt.

Vorerst keine Transporte nach Gorleben

Castor-Transporte von Frankreich nach Gorleben werden nach Informationen der in Oldenburg erscheinenden "Nordwest-Zeitung" dagegen erst wieder nach der Bundestagswahl am 22. September 2002 rollen. Ein Sprecher der für den Transport zuständigen "Gesellschaft für Nuklear Service" habe mitgeteilt, die Beladung der Castor-Behälter in La Hague werde erst in der zweiten Jahreshälfte abgeschlossen sein. Beim Bundesamt für Strahlenschutz liege zudem zur Zeit kein Antrag auf Genehmigung eines Transports vor, schreibt das Blatt.

Quelle: ntv.de

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