Politik

Merkel verstärkt Kampf gegen IS Deutsche Fallschirmjäger vor Irak-Einsatz

Deutschland ist Teil der internationalen Zehnerkoalition gegen den "Islamischen Staat". Aber Angela Merkel schließt deutsche Luftschläge gegen die IS-Miliz aus.

Deutschland ist Teil der internationalen Zehnerkoalition gegen den "Islamischen Staat". Aber Angela Merkel schließt deutsche Luftschläge gegen die IS-Miliz aus.

(Foto: picture alliance / dpa)

Luftangriffe auf die IS-Terrormiliz schließt Deutschland weiter aus. Kanzlerin Merkel will einem Zeitungsbericht zufolge aber auf andere Weise den Kampf gegen den IS verstärken. Deutsche Soldaten werden kurdische Kämpfer möglicherweise bald an Waffen ausbilden.

40 Fallschirmjäger der Bundeswehr bereiten sich einem Medienbericht zufolge auf einen Einsatz im Nordirak vor. Die Soldaten sollen ausgewählte kurdische Kämpfer der Peschmerga in den Gebrauch von Sturm- und Maschinengewehren einweisen, die Deutschland zum Kampf gegen die IS-Miliz liefern will, schreibt die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf einen Sprecher des Einsatzführungskommandos in Potsdam.

Zu erwarten sei, dass sich kleinere Ausbildungsteams im Einsatz abwechselten. Wann die ersten Fallschirmjäger in den Irak fliegen sollen, sei noch unklar, schreibt das Blatt weiter.

Neben dem Training im Krisengebiet plant die Bundeswehr demnach auch die Ausbildung von 30 Peschmerga-Kämpfern in Deutschland. Hier sollen sie in den Gebrauch von Panzerabwehrwaffen und Großgeräten eingewiesen werden, die ebenfalls in den Irak geliefert werden.

Die ersten Waffen will die Bundesregierung noch im Laufe des Monats an die Kurden liefern, die die IS Extremisten im Nordirak bekämpfen. Eine Beteiligung an den US-Luftschlägen gegen die Dschihadisten-Miliz hat die Regierung indes ausgeschlossen.

Beratungen am Donnerstag

Wie die "Süddeutsche Zeitung" schreibt, will Bundeskanzlerin Angela Merkel den Kampf gegen die Extremistengruppe Islamischer Staat auf andere Weise intensivieren. Merkel wolle sich in der kommenden Woche mit den zuständigen Ministern beraten, ob und wie sich Deutschland stärker an dem von den USA ausgerufenen Feldzug gegen die Islamisten in Syrien und Irak beteiligen könnte, schreibt das Blatt.

Es gehe um die Frage, was für eine Stabilisierung der Lage in beiden Ländern getan werden könnte. Im Mittelpunkt dürfte dabei politische und humanitäre Hilfe stehen. Das Treffen der Kanzlerin mit den Ministern sei für Donnerstag geplant. US-Präsident Barack Obama hatte jüngst eine weltweite Allianz ausgerufen, um die Islamistengruppe zu bekämpfen.

Künftig wollen die USA Stellungen der IS-Kämpfer nicht nur im Irak, sondern auch in Syrien aus der Luft angreifen. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier schloss eine deutsche Beteiligung an solchen Luftangriffen zuletzt aber aus. Stattdessen könnte Deutschland eine stärkere Rolle bei der militärischen Ausbildung von Gegnern der IS-Kämpfer übernehmen.

Quelle: ntv.de, ddi/rts

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