Politik

"Friedensangebot" an USA Deutsche Ko-Führung in Kabul

Deutschland und die Niederlande haben sich zur gemeinsamen Übernahme des Kommandos über die Afghanistan-Sicherheitstruppe in Kabul Anfang des kommenden Jahres bereit erklärt. Bundesverteidigungsminister Peter Struck (SPD) sagte am Rande des NATO-Treffens in Warschau, er habe gemeinsam mit seinem niederländischen Kollegen angeboten, das Kommando im Januar oder Februar mit dem deutsch-niederländischen Korps zu übernehmen.

Struck zeigte sich aber zuversichtlich den Riss in den deutsch-amerikanischen Beziehungen bald kitten zu können und bemühte sich um den Eindruck von Normalität. Das Verhältnis zwischen beiden Staaten sei "nicht ernsthaft angespannt", sagte Struck. "Ich habe gestern dem Kollegen Rumsfeld freundlich die Hand geschüttelt. Das wird sich dann sicherlich noch intensivieren lassen."

"Mit dieser Person nicht"

Rumsfeld hatte dem n-tv Partnersender CNN am Wochenende gesagt: "Die deutsche Regierung hat kürzlich ihren erfahren Verteidigungsminister entlassen. Ob der Ersatz für diese Person in Warschau sein wird, weiß ich nicht. Ich habe sicherlich keine Pläne, mich mit dieser Person zu treffen, wenn ich dort bin." Am Montag hatte Rumsfeld erklärt, die deutsch-amerikanischen Beziehungen seien "vergiftet".

Positives Echo auf US-Vorschläge für Eingreiftruppe

Die NATO-Verteidigungsminister begrüßten grundsätzlich die US-Vorschläge für eine schnelle Eingreiftruppe des Bündnisses. Rumsfeld hatte seinen Amtskollegen eine sehr mobile Kampftruppe vorgeschlagen, die bis zu 20.000 Soldaten umfassen könnte. Die Kerntruppe soll aus einer Brigade von rund 5.000 Mann bestehen und innerhalb von sieben bis 30 Tagen nach Alarmierung einsatzbereit sein.

Die US-Vorschläge wurden von europäischen Diplomaten auch als Testballon für die Bereitschaft der Europäer gesehen, ihre Truppen für den Kampf gegen den Terrorismus zu modernisieren. Bislang ist die NATO als Organisation in die Einsätze nach den Anschlägen vom 11. September 2001 kaum eingebunden gewesen. Sie spielte vor allem bei den Kämpfen in Afghanistan keine Rolle.

Quelle: ntv.de

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