Politik

West-Männer arbeiten am längsten Deutsche gehen später in Rente

Die Arbeitnehmer in Deutschland gehen so spät wie noch nie in der gesamtdeutschen Statistik in Rente. Allerdings heißt das nicht, dass sie wirklich länger arbeiten. Die Rentenversicherung sieht darin dennoch einen Erfolg der Rentenreform.

Die Deutschen treten immer später in den Ruhestand: Im Schnitt gingen sie im vergangenen Jahr mit 63,5 Jahren in Rente und damit so spät wie seit dem Beginn der gesamtdeutschen Statistik im Jahr 1993 nicht. Das geht aus Zahlen der Deutschen Rentenversicherung Bund hervor. Deren Sprecher sagte, dass die Reformen der vergangenen Jahre Wirkung zeigten und das tatsächliche Renteneintrittsalter steige.

Das Rentenalter wird schrittweise auf 67 Jahre angehoben. Ältere Arbeitnehmer haben es dennoch schwer, einen Job zu finden.

Das Rentenalter wird schrittweise auf 67 Jahre angehoben. Ältere Arbeitnehmer haben es dennoch schwer, einen Job zu finden.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die Männer gingen den Zahlen zufolge im Schnitt mit 63,8 Jahren in den Ruhestand, die Frauen mit 63,3 Jahren. 2009 hatte das Renteneintrittsalter der Männer demnach noch bei 63,5 Jahren und der Frauen noch bei 62,9 Jahren gelegen. Dem Bericht zufolge wird in Westdeutschland länger gearbeitet: Hier seien Männer im Schnitt bis zum Alter von 63,9 Jahren und Frauen bis zum Alter von 63,6 Jahren berufstätig. In Ostdeutschland gehen die Männer demnach mit 62,9 Jahren in den Ruhestand, die Frauen mit 61,6 Jahren.

Das gesetzliche Renteneintrittsalter liegt in Deutschland derzeit bei 65 Jahren. Die Altersgrenze, ab der die Rente ohne Abschläge gezahlt wird, soll vom kommenden Jahr an jedoch schrittweise auf 67 Jahre angehoben werden.

Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) verwahrte sich gegen den Eindruck, dass ein späteres Rentenalter für eine längere Berufstätigkeit stehe. "Was die Menschen vor dem Rentenbeginn gemacht haben, spiegeln diese Zahlen nicht", erklärte IG BAU-Chef Klaus Wiesehügel. Vielmehr steige die Zahl der älteren Arbeitslosen, die auf Hartz IV angewiesen seien. Vor allem körperlich schwer arbeitende Berufstätige wie Bauarbeiter seien die Verlierer der Rente mit 67. Viele müssen aus Gesundheitsgründen schon weit vor dem 65. Lebensjahr aus dem Erwerbsleben ausscheiden und hohe Abschläge ihrer Altersbezüge in Kauf nehmen.

Quelle: ntv.de, AFP

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