Bürgerkrieg in Syrien Deutsche sind gegen Nato-Einsatz
25.07.2012, 06:36 Uhr
Syrische Truppen beim Training.
(Foto: REUTERS)
Die Mehrzahl der Deutschen spricht sich laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa gegen den Einsatz internationaler Truppen in Syrien aus. Noch mehr sind gegen eine deutsche Beteiligung daran. Ausgerechnet bei der Linken erschallt der Ruf nach einem militärischen Eingriff allerdings ziemlich laut.
Die Diplomatie versagt in Syrien. Der Friedensplan des Sondergesandten Kofi Annan zeigt bisher keine Wirkung. Nach Angaben der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte verloren seit dem Beginn des Konfliktes mehr als 19.000 Menschen ihr Leben. Darunter waren vermutlich 13.000 Zivilisten. Seit Wochen steht daher eine Frage im Raum: Sollte die Nato militärisch in den Konflikt eingreifen? Dem Regime von Baschar al-Assad ein Ende setzen?
Die Mehrzahl der Deutschen spricht sich nach Angaben des Meinungsforschungsinstituts Forsa dagegen aus. 60 Prozent der Teilnehmer der Umfrage im Auftrag von RTL und "Stern" wollen keinen militärischen Einsatz ausländischer Truppen. Nur 33 Prozent befürworten ihn.
Dass die Bundeswehr in dem Konflikt mitmischt, erscheint noch mehr Bürgern abwegig. Unter den Befürwortern eines Kampfeinsatzes halten nur 60 Prozent der Befragten eine deutsche Beteiligung für richtig.
Überraschendes zeigt sich beim Blick auf die Stimmung der Anhänger einzelner Parteien. Die Linke sprach sich stets gegen Kampfeinsätze der Bundeswehr im Ausland aus. "Anstatt im Krieg Menschen umzubringen wie in Kundus, sollten wir Menschenleben retten", sagte der frühere Parteichef Oskar Lafontaine. Fraktionsvorsitzender Gregor Gysi bezeichnete Union, SPD, FDP und Grüne abfällig als "Kriegskoalition", weil sie den Kosovo- und den Afghanistaneinsatz billigten.
Beim Syrienkonflikt sprechen sich nun 42 Prozent der Anhänger der Linken für den Einsatz ausländischer Truppen aus – mehr als bei allen Parteien der "Kriegskoalition". 36 Prozent der Unionsanhänger befürworten einen Einsatz, 35 Prozent der Grünen und nur 26 Prozent der SPD.
Quelle: ntv.de, ieh