Politik

Außenamt prüft Hinweise Deutscher in Nigeria entführt

In Nigeria haben Bewaffnete offenbar einen deutschen Bauarbeiter entführt. Der Mitarbeiter einer Tochterfirma des Bauunternehmens Bilfinger Berger sei am Dienstagmorgen in der Hafenstadt Port Harcourt verschleppt worden, sagten Sicherheitsexperten, die im ölreichen Niger-Delta für ausländische Firmen arbeiten, der Nachrichtenagentur Reuters.

Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes sagte, man gehe Hinweisen nach, dass ein Deutscher vermisst werde. Die Botschaft in Abuja sei eingeschaltet und bemühe sich um Aufklärung.

Bei dem Überfall auf einer Verbindungsstraße zwischen zwei Stadtvierteln seien zwei Soldaten der Sicherheitseskorte und ein Fahrer getötet worden, hieß es weiter. Die Armee bestätigte die Entführung eines Ausländers, nannte aber keine Nationalität.

Geiselnahmen sind im Niger-Delta häufig und werden meist zur Erpressung von Lösegeld genutzt. Die Entführten kommen in der Regel unverletzt wieder frei. In den vergangenen zwei Jahren wurden allein 200 Ausländer verschleppt. Seit Oktober hatte die Gewalt jedoch nachgelassen.

Die Aufständischen im Niger-Delta fordern einen größeren Anteil an den Öleinnahmen für die örtliche Bevölkerung. Friedensgespräche, die Nigerias Präsident Umaru Yar'Adua angestoßen hatte, machten zuletzt kaum Fortschritte. Die anhaltende Gewalt in dem größten afrikanischen Ölfördergebiet ist ein Grund für den hohen Ölpreis.

Quelle: ntv.de

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