Politik

Test-Bombe in Namibia Deutschland bestreitet Beteiligung

Namibia ist nicht erfreut darüber, Schauplatz eines Anti-Terror-Tests gewesen zu sein. Nach namibischen Berichten war Deutschland an dem Sicherheitstest beteiligt. Der deutsche Botschafter in Windhuk bestreitet dies.

Start vom Flughafen Hosea Kutako.

Start vom Flughafen Hosea Kutako.

(Foto: dpa)

Deutsche Behörden waren nach den Worten des deutschen Botschafters in Namibia entgegen anderslautenden Berichten in den Medien nicht an der Platzierung einer Bombenattrappe auf dem Flughafen in Windhuk beteiligt. Eine deutsche Sicherheitsübung auf dem Flughafen Hosea Kutako habe es nie gegeben, betonte Botschafter Egon Kochanke am Montag in Windhuk.

In einer Zeitung in Namibia war über eine deutsche Beteiligung an dem mysteriösen Sicherheitstest spekuliert worden. Dabei war ein Kabinettsmitglied der Regierung Namibias als Quelle angegeben worden, der das Verhalten Deutschlands als "rücksichtslos" und "unverantwortlich" bezeichnet hätte. Botschafter Kochanke widersprach energisch: "Im Gegenteil, Deutschland hat rasch zur Lösung des Falls beigetragen", betonte er in seiner Erklärung. Das Außenministerium in Windhuk habe der deutschen Botschaft versichert, dass Deutschland nicht beschuldigt werde.

Sicherheitsmann hat gestanden

Am vergangenen Mittwoch war auf dem Flughafen in Windhuk vor dem Abflug einer deutschen Charter-Maschine nach München ein verdächtiges Paket entdeckt worden. Wie sich später herausstellte, handelte es sich um eine professionell gefertigte Bombenattrappe, wie sie bei Sicherheitsübungen verwendet wird.

Ein Sicherheitsoffizier auf dem Flughafen hat inzwischen gestanden, die Bombenattrappe platziert zu haben. Aussagen über sein Motiv sind bisher nicht bekannt. Ein Magistratsgericht in Windhuk ließ am Montag die Anklage gegen den Beamten Nehemia Shafuda wegen Verstößen gegen das Flugsicherheitsgesetz und das Gesetz über den Umgang mit Sprengstoff zu. Der Prozessbeginn wurde für den 9. Dezember terminiert.

Namibias Polizeichef Sebastian Haitota Ndeitunga hatte deutlich gemacht, dass sein Land kein Testgebiet für Anti-Terror-Übungen sein wolle. "Namibia ist ein souveräner Staat" und "für derartige Witze" nicht zu haben. Namibia fürchtet um sein Ansehen, auch weil der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftszweig ist.

Quelle: ntv.de, dpa

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