Retourkutsche aus Iran Diplomat ausgewiesen
06.01.2008, 10:30 UhrMöglicherweise als Reaktion auf die Ausweisung eines iranischen Diplomaten aus Deutschland hat nun auch ein deutscher Botschaftsmitarbeiter den Iran verlassen müssen. Ein deutscher Diplomat sei wegen "nicht-diplomatischer Aktivitäten" ausgewiesen worden, sagte der Sprecher des iranischen Außenministeriums Mohammed Ali Hosseini in Teheran. Einzelheiten nannte der Sprecher nicht, ebenso wenig, ob der Deutsche direkt in die angeblich "nicht-diplomatischen Aktivitäten" verwickelt gewesen sei. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes in Berlin hatte lediglich bestätigt, dass ein deutscher Diplomat den Iran verlassen habe. Zu den Hintergründen wollte sie sich nicht äußern.
Die Bundesregierung hatte nach einem "Spiegel"-Bericht bereits im Juli 2007 einen iranischen Konsulats-Attache ausgewiesen, der versucht haben soll, in Deutschland Komponenten für die Urananreicherung zu kaufen. Dieser Diplomat habe Kontakt zu einem bayerischen Spezialunternehmen aufgenommen, um vermutlich ein Bauteil zu kaufen, das auch bei der Urananreicherung benötigt wird. Das Auswärtige Amt hatte dazu eine Stellungnahme abgelehnt.
Die Vereinten Nationen haben gegen den Iran Sanktionen verhängt, um die Regierung des Landes zur Aufgabe ihres Atomprogramms zu bewegen. Die Staatengemeinschaft fürchtet, dass die Islamische Republik unter dem Deckmantel der zivilen Nutzung der Atomkraft nach Atomwaffen strebt. Iranische Forscher betreiben seit vergangenem Jahr wieder massiv die Anreicherung von Uran. Atomwaffen in der Hand der islamischen Herrscher in Teheran werden vom Westen als eine unkalkulierbare Bedrohung für die Stabilität der gesamten Nahost-Region betrachtet. Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad hatte mehrfach Israel mit der Vernichtung gedroht.
Quelle: ntv.de