Politik

Seit 20 Jahren untergetaucht "Dr. Tod" lebt in Marbella

Der frühere Arzt im NS-Konzentrationslager Mauthausen, Aribert Heim, ist einer Zeitung zufolge seit 20 Jahren in Spanien untergetaucht. Die Polizei vermute, dass der 91-Jährige von der Costa Brava in die Nähe des Ferienorts Marbella im Süden Spaniens geflohen sei, berichtete das Madrider Blatt "El Mundo" am Sonntag unter Berufung auf die Ermittler.

Heim, bekannt als "Doktor Tod", sei mit Hilfe der nationalsozialistischen Geheim-Organisation Odessa 1985 in Spanien untergetaucht. Das Innenministerium war zu einer Stellungnahme nicht zu erreichen.

Dem Simon-Wiesenthal-Zentrum zufolge tötete der gebürtige Österreicher hunderte Gefangene durch Giftspritzen und Folter. "El Mundo" zufolge entfernte Heim 1941 bei zwei niederländischen Juden den Blinddarm und ließ sie langsam sterben. "Danach hat er sie selbst geköpft, die Köpfe gekocht und ihre Schädel gesäubert."

In der Zeitung hieß es weiter, die Alliierten hätten Heim nach dem Zweiten Weltkrieg inhaftiert, aber nur wegen Mitgliedschaft in der Waffen-SS angeklagt. 1948 hätten sie ihn freigelassen. Als seine Verbrechen in Mauthausen bekannt wurden, sei er 1962 geflohen. Bis 1967 habe er sich in Ägypten, dann unter anderem in Uruguay aufgehalten. Das Bundesinnenministerium erklärte Mitte Oktober im Zusammenhang mit Heim, Deutschland habe ein großes Interesse, "einen der letzten großen berüchtigten Straftäter möglicherweise doch noch seiner gerechten Strafe zuzuführen".

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen